Knapp einen Monat waran Schülerinnnen und Schüler in den Gefahrengebieten der Vulkaninsel auf Fernunterricht angewiesen. Heute der Befreiungsschlag, der auch viele Emotionen freisetzte.
Der zweite große Lavastrom auf La Palma wird sich wahrscheinlich später als erwartet in den Atlantik ergießen.
Er habe sich deutlich verlangsamt und bewege sich jetzt nur noch mit zwei statt zuvor 15 Metern pro Stunde voran, berichtete das spanische Fernsehen unter Berufung auf die Inselbehörden.
Diese veranlassten die grundsätzliche Rückkehr zum normalen Unterrichtsbetrieb, wenngleich einige Schulen von den glühenden Gesteinsmassen verschluckt wurden.
In Puerto Naos sagte eine Lehrerin über die frohe Botschaft: "Wir werden sehen, wie sich die Situation entwickelt. Wir wollen Jungen, Mädchen und Familien ermutigen. Vor allem was den psychologischen und emotionalen Teil betrifft."
"Ich fing an zu weinen"
Eine andere Lehrerin äußerte sich weniger nüchtern: "Wir haben uns umarmt, weil wir uns gegenseitig brauchten. Und die Freude war so groß, weil ich nicht erwartet hatte, die Kinder zu sehen, die im Hotel in Fuencaliente untergebracht sind. Und als ich sie heute Morgen sah, fing ich an zu weinen."
Eine Mutter meinte: "Mein Sohn ist super glücklich. Er ist schon selbst auf die Idee gekommen, welche Sachen er mitbringen muss. Also, er ist glücklich in die Klasse gekommen. Das Problem ist die Asche, die hier fällt. Hier geht viel mehr Asche nieder als in anderen Gegenden."
Mehrere tausend Schülerinnen und Schüler in den Gefahrengebieten mussten sich knapp einen Monat mit Fernunterricht begnügen.
Der Hauptstrom der Lava fließt schon seit fast zwei Wochen ins Meer und hat dort eine Landzuge der Größe von 50 Fußballfeldern gebildet. Ähnliche Auswirkungen werden auch vom zweiten Strom erwartet.
Auf dem Flughafen La Plama herrscht nach einer Asche-bedingten Zwangspause über das Wochenende wieder eingeschränkter Betrieb. Flüge zu anderen Kanarischen Inseln landen und starten allerdings in der Regel mit Verspätungen. Manchmal auch gar nicht.