Mehr als 300.000 Menschen sterben in EU vorzeitig durch Feinstaub

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Copyright Eldar Emric/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews mit dpa, afp
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Die Zahl vorzeitiger Todesfälle durch Feinstaubbelastung gehen in der Europäischen Union zurück, dennoch sterben jährlich Hunderttausende Europäer frühzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung.

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Die Zahl vorzeitiger Todesfälle durch Feinstaubbelastung gehen in der Europäischen Union zurück, dennoch sterben jährlich Hunderttausende Europäer frühzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung.

2019 wurden schätzungsweise 307.000 vorzeitige Sterbefälle in der EU durch Feinstaub verursacht, das sind 10 Prozent weniger als im Vorjahr, wie die EU-Umweltagentur EEA am Montag mitteilte.

Damit liegt 2019 im Trend der Vorjahre: Langfristig betrachtet geht die Luftverschmutzung zurück, während die Länder daran arbeiten, ihre klimaschädlichen Emissionen zu verringern und die Luftqualität zu verbessern. Zwischen 2005 und 2019 sei die Feinstaubbelastung um etwa ein Drittel reduziert worden.

Dieser Trend könnte sich fortsetzen, wenn der Klimaschutz verstärkt und die empfohlenen Grenzwerte für Schadstoffe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingehalten werden. Die WHO hatte ihre empfohlenen Grenzwerte deutlich verschäft.

Investitionen in sauberere Wege bei Heizen, Verkehr, Landwirtschaft und Industrie sorgten für eine bessere Gesundheit, erklärte EEA-Direktor Hans Bruyninckx. "Diese Investitionen retten Leben und tragen auch dazu bei, den Fortschritt in Richtung CO2-Neutralität und starker Biodiversität zu beschleunigen."

Die EU-Kommission hat im Rahmen ihres European Green Deal das Ziel ausgegeben, die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch die Belastung mit Feinstaub bis 2030 um mehr als 55 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 zu senken.

WHO-Schätzungen: weltweit 7 Millionen Tote durch Luftverschmutzung

Das bedeutet jedoch noch lange nicht, dass der Kampf gegen die Luftverschmutzung gewonnen ist: Die in Kopenhagen ansässige EEA unterstrich nun in ihrer jährlichen Analyse zu den 27 EU-Mitgliedstaaten sowie 14 weiteren europäischen Ländern, dass neben den 307.000 vorzeitigen Todesfällen aufgrund von Feinstaub (PM2.5) 40.400 weitere auf chronische Belastung mit Stickstoffdioxid sowie 16.800 mit bodennahem Ozon zurückzuführen seien.

Mehr als die Hälfte dieser vorzeitigen Sterbefälle in der EU - etwa 178.000 oder 58 Prozent - hätten laut EEA theoretisch verhindert werden können, hätten alle Mitgliedstaaten die neuen Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation WHO eingehalten.

Jedes Jahr sterben nach WHO-Schätzungen weltweit sieben Millionen Menschen frühzeitig infolge von Luftverschmutzung.

Luftverschmutzung durch Feinstaub, Stickstoffdioxid und bodennahes Ozon ist nach EEA-Angaben die größte von der Umwelt ausgehende Gefahr für die Gesundheit in Europa und eine der Hauptursachen für frühzeitige Sterbefälle und Erkrankungen. Herzerkrankungen und Schlaganfälle sind dabei die häufigsten Ursachen für vorzeitige Todesfälle, gefolgt von Lungenerkrankungen und -krebs.

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