In Oslo findet die Preisübergabe statt. Beide äußerten sich vorher zum Arbeiten in ihren Ländern.
In Oslo wird am heutigen Freitag der Friedensnobelpreis verliehen: Die Auszeichnung geht an die philippinisch-US-amerikanische Journalistin Maria Ressa und den russischen Journalisten Dmitri Muratow. Beide äußerten sich im Vorfeld der Feierstunde zu den Arbeitsbedingungen in ihren Ländern.
„Damoklesschwert über dem Kopf“
„Das ist, als hänge ein Damoklesschwert über dem Kopf“, so Ressa. „Es ist leichter, in einer Diktatur zu arbeiten, zum Beispiel unter Suharto in Indonesien. Da wissen Sie, was falsch, was gefährlich ist und was nicht. Es gibt Gesetze auf den Philippinen, aber die Wahrnehmung der eigenen Rechte und das Erzählen von Geschichten geschieht auf eigene Gefahr“, sagte sie.
Muratow ist Gründer der russischen Zeitung Nowaja Gaseta. Er meint: „Die Demokratie muss wiederhergestellt werden. An der Demokratie zu zweifeln bedeutet, dass sich die Menschen von ihr abwenden und eine Diktatur bekommen. Und Diktatur führt zum Krieg. Das ist der nächste Schritt. Wenn wir Demokratie ablehnen, stimmen wir dem Krieg zu.“
Verleihung immer an Nobels Todestag
Auch das Welternährungsprogramm, das den Preis im vergangenen Jahr zuerkannt bekam, wird bei der Feierstunde in Oslo vertreten sein. Die Auszeichnung wird stets am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel († 1896), verliehen.
In Stockholm werden ebenfalls an diesem Freitag die Nobelpreise in Physik, Chemie, Gesundheit und Medizin, Literatur und Wirtschaftswissenschaft überreicht.