Man verlange eine Aufhebung des auferlegten Verbots von Ölexporten, hieß es von iranischer Seite zu Beginn der Atomgespräche in Wien. Israel befürchtet eine Finanzierung von Terrorgruppen.
Bei den Atomgesprächen in Wien hat der Iran eine Aufhebung aller Sanktionen zum Erdöl-Export gefordert. Ziel sei, dass iranisches Öl "leicht und ohne jegliche Barrieren" verkauft werden könne. Der Export von Erdöl gehört zu den wichtigsten Einnahmequellen des Iran.
Am Montag hatten Vertreter Russlands, Chinas, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands in Wien ihre Verhandlungen mit dem Iran wiederaufgenommen. Das Atomabkommen wieder zum Leben zu erwecken, bedeute, US-Sanktionen aufzuheben sowie Atomzusagen des Iran, unterstrich EU-Diplomat Enrique Mora. "Daran arbeiten wir. Um andere Mutmaßungen oder Eventualitäten geht es nicht. Thema ist allein die Frage, wie wir einen Text aushandeln können, zu dem auch praktische Schritte aus dem Iran und aus den USA gehören, um zur vollständigen Einhaltung des Abkommens zurückzukehren."
Israel fürchtet Terror-Finanzierung
Einen Atomvertrag stets abgelehnt hatte Irans Nachbar Israel. Von dort heißt es, man werde sicherstellen, dass der Iran niemals eine Atomwaffe bekomme. Außenminister Jair Lapid sagte: "Der Iran täuscht die Welt systematisch. Alles, worum es dem Land geht, ist die Aufhebung der Sanktionen. Das würde es ermöglichen Milliarden Dollar das das Nuklearprogramm fließen zu lassen, in die Hisbollah, nach Syrien, in den Irak und ihr weltweites Terrornetzwerk."
Die USA waren 2018 unter Präsident Donald Trump aus dem Atomabkommen ausgestiegen und hatten Strafmaßnahmen gegen den Iran verhängt. Das Ölembargo und Bankensanktionen trafen das Land hart. Im Gegenzug übertrat Teheran nach einer einjährigen Wartefrist schrittweise die von dem Atomabkommen gesetzten Beschränkungen.