Der geplante Silvester-Abstecher zur Blumeninsel Madeira fiel der Infektionswelle zum Opfer. Unter den Urlaubenden an Bord gibt es offenbar keine Ansteckungsfälle. In Stuttgart sorgte ein ungenehmigter "Spaziergang" für Aufregung.
Eine unfreiwillige Verlängerung ihres Aufenthaltes in Lissabon mussten Reisende der Aida Nova in Kauf nehmen. Auf dem Schiff der Rostocker Reederei Aida Cruises wurden 52 der 1353 Besatzungsmitglieder positiv auf das Coronavirus getestet.
Die Infizierten kamen in Hotels in Lissabon in Quarantäne. Wegen Personalmangels an Bord fiel dadurch der geplante Abstecher zum Silvester-Feuerwerk im Hafen der Insel Madeira ins Wasser. Die Absage soll Medienberichten zufolge für schlechte Stimmung unter zahlreichen Gästen gesorgt haben.
Nach Angaben der Hafenmeisterei gab es keine Infektionen unter den 2844 Urlaubenden, von denen viele aus Deutschland stammen. Mittlerweile scheinen die Personalprobleme behoben. Das Schiff erhielt eine Aus´fahrtgenehmigung der Hafenbehörde. Statt nach Madeira geht es nun planmäßig weiter in Richtung Kanarische Inseln.
Randale bei "Spaziergang" durch Stuttgart
Bei einer nicht genehmigten Versammlung von Impfgegnerinnen und -gegnern in Stuttgart sind einige Demonstrierende mit der Polizei aneinandergeraten. Mehrere der rund hundert Teilnehmenden stellten sich der von der Polizei geforderten Auflösung der Veranstaltung entgegen. Es gab mehrere Festnahmen und Platzverweise.
Ungenehmigte Demonstrationen und Versammlungen sind im Zentrum von Stuttgart bis Monatsende untersagt.
Auch in Thüringen blieb es Samstagabend nicht ruhig. In Greiz versammelten sich erneut rund 400 Menschen zu Protesten gegen die Corona-Politik. Die Polizei löste die Versammlung auf, musste dabei aber Gewalt einsetzen. Die Beamten gingen mit Reizgas und Schlagstöcken gegen die Demonstrierenden vor. Dabei seien sechs Demonstrierende und vier Polizisten und Polizistinnen verletzt worden. In Greiz hatte es schon mehrmals Ausschreitungen bei Corona-Protesten gegeben.
RKI-Sonntagszahlen
Aus ganz Deutschland wurden dem Robert Koch-Institut an diesem Sonntag 12.515 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche waren es 10.100. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg den vierten Tag in Folge. Sie liegt jetzt bei 222,7. Die tatsächlichen Zahlen können aufgrund der Feiertage und damit verbundenen Meldeverzügen abweichen.
Innerhalb von 24 Stunden wurden in Deutschland 46 Todesfälle erfasst. Vor einer Wochen waren es 88.
Teil-Lockdown im Indischen Ozean
Im französischen Überseegebiet La Réunion hat ein teilweiser Lockdown begonnen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Zwischen 21 und fünf Uhr dürfen nur die Menschen auf die Straße, die dafür ein übergeordnetes Motiv nachweisen können. Die Ausgangssperre gilt vorerst bis zum 23. Januar.
Mit einem festlichen Silvester-Buffet auf der Intensivstation ist der Jahreswechsel im größten Krankenhaus von Marseille La Timone begangen worden. Grundlage des Festschmauses waren Lebensmittelspenden von Patientinnen, Patienten und deren Angehörigen.
Frankreich registrierte am Samstag 219.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 1456, also mehr als sechsmal so hoch wie aktuell in Deutschland.
Dennoch werden ab Montag die Quarantäne-Bestimmungen gelockert: Infizierte, die vollständig geimpft sind, müssen sich dann nur noch für sieben Tage isolieren. Gesundheitsminister Olivier Véran sagte, die Lockerung der Quarantäne-Regeln solle eine Destabilisierung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens verhindern.
Alarmstimmung in Zypern
In Zypern, das von der deutschen Regierung zu Weihnachten als Hochrisikogebiet eingestuft wurde, ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen dramatisch in die Höhe geschnellt. Sie stieg von rund 600 Anfang Dezember auf über 5.000 an Silvester.