Alkohol und Cannabis nur noch für Geimpfte - so kämpft Quebec gegen Covid-19

Geschlossene Geschäfte in Québec in Kanada
Geschlossene Geschäfte in Québec in Kanada Copyright Graham Hughes/Copyrighted
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Von Euronews mit AP, Radio Canada
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Angesichts der steigenden Zahl von Coronavirus-Infektionen verschärft Quebec die Regeln - für Ungeimpfte. Es gilt bereits für alle eine nächtliche Ausgangssperre.

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In der kanadischen Provinz Quebec gilt bereits eine nächtliche Ausgangssperre von abends 22 Uhr bis 5 Uhr morgens. Doch jetzt hat Gesundheitsminister Christian Dubé angekündigt, dass Alkohol und Cannabis nur noch nach Vorlage eines Impfnachweises verkauft werden dürfen. Diese neue Regel tritt am 18. Januar in Kraft.

"Wenn das ungeimpften Menschen nicht gefällt", so sagte Dubé, "dann gibt es eine sehr einfache Lösung: sich impfen zu lassen". Der Gesundheitsminister von Québec warnte auch, dass die Zahl der Covid-19-Patientinnen und -Patienten in den Krankenhäusern von derzeit 2.000 auf 3.000 ansteigen und das System überlasten könne. "Die Omikron-Welle ist tatsächlich wie eine Flut, die über alle westlichen Länder hereinbricht [...] und Québec macht da keine Ausnahme." In dieser kanadischen Provinz leben 7,5 Millionen Menschen.

Wie die Montreal Gazette berichtet, gab es gleich nach der Ankündigung zum Alkoholverkauf einen Anstieg der Erstimpfungen in Québec.

Patient wollte auf dem Weg zur Intensivstation geimpft werden

Dr Mathieu Simon von der Uniklinik IUCPQ-UL erzählt von einem schwer an Covid-19 erkrankten Patienten, der sich doch impfen lassen wollte, nachdem der Arzt ihm angekündigt hatte, dass der Patient auf die Intensivstation müsse.

"Er bat mich, ihn zu impfen, und ich sagte ihm, dass es ein bisschen spät sei. Und dann hatte ich ein fast experimentelles Medikament, das ich ihm anbieten konnte, ein Medikament, das viel experimenteller ist als die Impfung, und er war damit einverstanden, es zu bekommen.", erklärte Dr Simon laut Ici Québec.

Coronakrise nicht mehr unter Kontrolle?

Die liberale Oppositionspolitikerin Dominique Anglade wirft dem Regierungschef der Provinz François Legault vor, er habe die Kontrolle über das Corona-Management verloren. Sie sagte laut Radio Canada:  "Die allgemeine Verwirrung ist spürbar. Es ist spürbar, dass die Regeln nicht klar sind und es ist vor allem spürbar, dass wir uns auf einem Boot befinden, das niemanden am Steuer und das keinen Kompass hat."

Die 7-Tage-Inzidenz liegt in Quebec derzeit bei etwa 1.400, für ganz Kanada wird sie auf 745 beziffert. In Kanada sind 77,5 Prozent vollständig geimpft und 23,5 geboostert, die Provinz Québec geht sogar von einer Impfquote von 90 Prozent aus.

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