Krankenwagen der Zukunft? Medizinische Drohne rettet einen Schweden

Krankenwagen der Zukunft? Medizinische Drohne rettet einen Schweden
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Von Euronews mit AFP
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Erstmals hat ein Defibrillator, der per Drohne innerhalb weniger Minuten zum Ort des Geschehens transportiert wurde, Menschenleben gerettet.

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Bei plötzlichem Herzstillstand ist schnelles Handeln gefragt. Dabei könnten zukünftig Drohnen helfen. Bei einem Einsatz in Trollhättan, Schweden, lieferte eine medizinischen Drohne schon innerhalb weniger Minuten nach dem abgesetzten Notruf einen Defibrillator, längst bevor ein Krankenwagen zur Stelle war. 

Womöglich rettete das dem 71-jährigen Sven das Leben: "Es war früh und es hatte etwas geschneit. Also bin ich rausgegangen, um die Einfahrt frei zu schippen. Nach ungefähr der Hälfte bin ich auf den Boden gestürzt - ich erinnere mich an nichts mehr. Meine Frau guckte aus dem Fenster und sah, dass ich da lag. Sie war Krankenschwester, also rannte sie raus und begann Wiederbelebungsmaßnahmen."

Seine Frau Christina erzählt, wie sie ihrem Mann das Leben gerettet hat:

"Ich bin mit dem Telefon in der Hand nach draußen gerannt, nach dem Anruf, dann hörte ich ein Brummen über dem Kopf. Ich sagte: 'Was ist das?' und schaute nach oben. Dann sah ich, dass da eine Drohne war, die einen Defibrillator abgeworfen hatte."

Es ist das erste Mal, dass der Einsatz von medizinischen Drohnen Menschenleben gerettet hat. Sie sind Teil eines Projekts, das von der Firma "Everdrone" in der Region Göteborg in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Intensivmedizin des Karolinska-Instituts in Stockholm, dem schwedischen Notdienst "SOS Alarm" und der regionalen Gesundheitsbehörde durchgeführt wird.

Das Netzwerk kann derzeit 200.000 Einwohner in Schweden erreichen und "soll im Laufe des Jahres 2022 auf andere Orte in Europa ausgeweitet werden", erklärte das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Mats Sallstrom, Chef von "Everdrone", erklärt, wie das System funktioniert:

"Sobald die Einsatzzentrale einen Verdacht auf einen Herzstillstand registriert, wird das Drohnensystem hochgefahren, die Türen des Hangars öffnen sich. Der verantwortliche Pilot erhält vom Flugturm die Startfreigabe und überwacht dann den gesamten Betrieb, der zu 99 Prozent autonom abläuft."

Der lebensrettende Einsatz ist für die Firma "Everdrone" ein guter Anlass, ihr Produkt auch außerhalb Schwedens zu vertreiben. So ist die Firma derzeit im Gespräch mit Großbritannien, um auch dort ein ähnliches Projekt zu starten. Besonders in entlegenen Gebieten scheint der Einsatz sinnvoll. Die Drohne ist im Schnitt 19 Minuten vor einem Krankenwagen bei den Betroffenen, in städtischen Gegenden sind es immerhin noch zwei Minuten.

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