Dicke Fische am Haken: Wenn die Drohne den Köder vor der Küste auslegt

Angler am Strand von Durban werfen die Köder mithilfe von Drohnen aus - und fangen dicke Dicke Fische.
Angler am Strand von Durban werfen die Köder mithilfe von Drohnen aus - und fangen dicke Dicke Fische. Copyright EBU /FT
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Angler in Südafrika fangen Fische mithilfe von Drohnen. Biologen sind besorgt über den neuen Trend.

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An der Küste von Durban setzen südafrikanische Angler auf hochmoderne Ausrüstung. Statt die Angelrute auszuwerfen - tragen Drohnen die Köder weit aufs Meer hinaus und lassen sie ins Wasser fallen.

So erschließen sich vorher unerreichbare Fischfanggebiete. "Mit der Drohne kann man den Köder bis zu 900 Meter weit auswerfen", erklärt Hobbyangler Yugen Covende. Mit traditionellem Material ist das unmöglich. Man kommt an ganz andere Fische heran. Je weiter draußen, desto größer ist die Chance, einen großen Fisch zu angeln."

Drohne bringt Köder bis zu 900 Meter weit aufs Meer

Einen 300 Kilogramm schweren Hai will er schon am Haken gehabt haben, sagt Yugen. Diesmal ist es nur ein Jungtier. "Es ist ein viel kleineres Exemplar, als sonst. Aber trotzdem ein guter Fang. Ich werde ihn schnell wieder ins Wasser zurücksetzen."

Yugen und seine Anglerfreunde an der Küste von Durban sind bei Weitem nicht die einzigen, die fliegende Objekte zum Fischfang nutzen.

Der neue Technikzweig boomt, bestätigt der in Kapstadt ansässige Drohnenhersteller Jacques Venter (Gannet), der in die ganze Welt exportiert. "Wir liefern in 106 Länder weltweit. Von Island bis nach Argentinien, überallhin."

Drohnen stressen die Tierwelt

Doch Wissenschaftler:innen und Tierschützer:innen sind besorgt über den neuen Trend. Bruce Man, Biologe am Oceanographic Research Institute (ORI) in Durban, fürchtet insbesondere um den Lebensraum der Haie. "Die Angler erschließen neue Gebiete, in die sie bisher nicht vorgedrungen sind. Aber für einige Arten sind das Ruhegebiete.

Außerdem wird die Angelschnur auf eine viel größere Entfernung eingeholt, die Fische sind gestresster, ihre Überlebenschancen sinken, wenn sie freigelassen werden."

Bislang gibt es keine offiziellen Zahlen über die Auswirkungen der Drohnenfischerei. Und in vielen Ländern wie in Südafrika ist der Einsatz von Drohnen beim Angeln nicht gesetzlich geregelt.

Experten warnen aber schon jetzt vor einer langfristigen Schädigung der Bestände.

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