Lauterbach: "Wir werden deutlich vor Ostern lockern"

Karl Lauterbach
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Von Verena Schad
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Als Gesundheitsminister das Land durch die Pandemie zu steuern, ist sicher kein konfliktfreier Job. Das bekommt Karl Lauterbach gerade deutlich zu spüren und wundert sich über die aktuelle Öffnungsdebatte.

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Als Gesundheitsminister das Land durch die Pandemie zu steuern, ist sicher kein konfliktfreier Job. Das bekommt Karl Lauterbach gerade deutlich zu spüren, er verliert immer mehr Rückhalt für seinen Kurs.

Gemeutert hat jüngst CSU-Chef Markus Söder. Im Alleingang will er in seinem Bundesland Bayern die Impfpflicht im Pflegebereich aussetzen. Sein Kalkül ist durchschaubar: vorpreschen und mit populären Maßnahmen von sich reden machen. Die unbeliebten Entscheidungen überlässt er dem Bund. Auch Berlin und Brandenburg haben gegen Lauterbachs Warnungen Lockerungen angekündigt.

Es mache den Eindruck, als ob die Regeln für Ministerpräsidenten möglicherweise nicht gelten würden, sagte Lauterbach verknirscht beim Corona-Briefing am Dienstag in Berlin. "Das finde ich persönlich ein sehr gefährliches Signal. Und daher bin ich damit nicht glücklich und hoffe, dass wir da noch zu einer Lösung kommen."

Aber nicht nur die Landesfürsten und Fürstinnen sind schwer auf Linie zu bringen. Auch aus Richtung des eigenen Koalitionspartners FDP wird scharf auf Lauterbach geschossen. Und auf RKI-Chef Lothar Wieler, der Lauterbach unterstellt ist. 

Wieler hatte seine Empfehlung für die auf EU-Ebene vereinbarte Genesungzeit nach einer Corona-Infektion ohne Absprache von sechs auf drei Monate verkürzt. Dafür wurde er von FDP-Chef Christian Lindner attackiert. Von verlorenem Vertrauen war die Rede.

FDP und Opposition fordern immer lauter einen konkreten Öffnungsplan. Aber Lauterbach stellte jetzt klar: "Breite Lockerungen wie sie derzeit diskutiert werden, sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu vertreten." Er wundere sich über die Diskussionen, die in der Politik zum Teil zu beobachten wären, so Lauterbach. 

"Wir werden natürlich deutlich vor Ostern öffnen können, aber wenn wir jetzt schnell öffnen, dann verlängern wir nur die Welle und schaden uns selbst."

Ostern ist am 17. April. Wer sich durchsetzen wird und wann wir mit Lockerungen rechnen können - das erfahren wir spätestens nach dem nächsten Corona-Gipfel am 16. Februar.

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