Die sogenannten "Freiheitskonvois" kanadischer Lkw-Fahrer greifen auf immer mehr europäische Länder über.
Aus Protest gegen die Corona-Politik in den Niederlanden haben zahlreiche Menschen mit Autos, LKWs und Traktoren den Zugang zum Parlament in Den Haag blockiert.
Die Versammlung löste sich am Samstagnachmittag wieder auf – unter Aufsicht der Polizei. Vorbild für die Demonstrierenden sind die sogenannten „Freiheitskonvois“ kanadischer LKW-Fahrer, die die Hauptstadt Ottawa seit zwei Wochen lähmen.
Abschleppungen und Verhaftungen in Paris
In Paris schafften es Hunderte Protestierende trotz Verbots und großen Polizeiaufgebots bis auf die Champs-Elysée. Eine Blockade der französischen Hauptstadt gelang ihnen aber nicht.
Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas. Es gab 44 Festnahmen und Über 330 Verwarnungen – etwa weil Menschen Benzinkanister, Hammer, Messer oder Steinschleudern mit sich führten, wie die Polizei mitteilte.
Mehrere Wagen wurden auf den Champs-Élysées abschleppen. Etwa 7000 Polizistinnen und Polizisten standen für den Einsatz bereit.
Gegner der französischen Corona-Regeln hatten zu dem Fahrzeugprotest aufgerufen. Sie stören sich an verschärften Regeln für nicht und nicht vollständig Geimpfte, die nur noch eingeschränkt am öffentlichen Leben teilnehmen können.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Proteste waren im Laufe der Woche in verschiedenen Landesteilen gestartet. Ziel ihrer Sternfahrt war eine gebündelte Demonstration, angelehnt an die Trucker-Proteste in Kanada. Diese Demonstration in Paris wurde jedoch verboten.
Zürich: Gummigeschosse und Wasserwerfer
Auch in Zürich machten am Samstag Hunderte Menschen trotz Verbots gegen die geltenden Corona-Maßnahmen mobil. In der größten Stadt der Schweiz versammelten sich zudem Tausende Menschen unter dem Motto "Züri nazifrei - rechten Aufmarsch verhindern" zu einer Gegenkundgebung.
Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas, Pfefferspray, Wasserwerfer und Gummigeschosse ein, um die Menge auseinanderzutreiben. Auf Twitter erklärte die Züricher Polizei dies mit der Begründung, die Demonstrierenden hätten versucht, Polizeiabsperrungen zu durchbrechen und eigene Barrikaden zu errichten. Mehrere Menschen wurden festgenommen - darunter auch rund 30 mutmaßliche Rechtsextreme.