"Moralischer und politischer Zynismus": Ukrainer sollen nach Russland flüchten

Angesichts des Leids der Zivilbevölkerung fordert die Ukraine seit Tagen sichere Fluchtkorridore für die eigene Bevölkerung. Russland hat angekündigt, den Menschen die Flucht nach Russland und Belarus zu ermöglichen - einen Vorschlag, den Sprecher des ukrainischen Präsidenten Selenskyj als "völlig unmoralisch" zurückwies.
Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidgungsministeriums erklärte: "Heute ab 10 Uhr Moskauer Zeit, werden die Waffen schweigen, und es werden sechs Fluchtkorridore geöffnet, einer von Kiew nach Gomel, zwei von Mariupol nach Saporischschja und Rostow am Don, einer von Charkiw nach Belgorod und zwei von Sumy nach Belgorod und Poltawa."
Fast alle von Russland vorgeschlagenen Fluchtkorridore führen in russische oder belarussische Städte, eine Tatsache, die die Ukraine als "Unding" bezeichnet:
"Es ist inakzeptabel, Fluchtkorridore nur nach Russland und Belarus zu schaffen. Unsere Bevölkerung von Iwankiw, Dymer, Wyschhorod und Kiew werden nicht nach Belarus gehen und danach nach Russland fliegen", sagte Iryna Wereschtschuk, die stellvertretende Ministerpräsidentin der Ukraine.
Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verurteilte die von Russland angebotene Evakuierung ins eigene Land und bezeichnete sie als "moralischen und politischen Zynismus" des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er kenne keine Ukrainer, die nach Russland fliehen wollten.
Russischer Angriffskrieg in der Ukraine











































Rettungskräfte arbeiten am 18. März 2022 in der ukrainischen Stadt Charkiw am Gebäude der Nationalen Akademie für Staatsverwaltung

Feuerwehrleute löschen ein Feuer in der Nähe eines Einkaufszentrums nach Beschuss in Kiew, Ukraine, 21. März 2022.

Anwohner sammeln Überreste ihrer zerstörten Wohnungen in einem fünfstöckigen Wohnhaus ein.

Durch das Dach eines von Granaten getroffenen Gebäudes in Charkiw kann man eine Frau auf der Straße sehen. 20. März 2022

Ein Mitglied der ukrainischen Territorialen Verteidigungskräfte steht am 20. März 2022 an einem Kontrollpunkt in Kiew Wache.

Eine Mutter umarmt ihren Sohn, der aus der belagerten Stadt Mariupol geflohen und am Sonntag am Bahnhof in Liwiw (Westukraine) angekommen ist. 20. März 2022

Eine Mutter stillt ihr Kind, nachdem ein Wohngebäude in Kiew von den Trümmern einer abgeschossenen Rakete getroffen wurde. 20. März 2022

Krankenhauspersonal sitzt während eines Luftangriffsalarms in Brovary, nördlich von Kiew, im Luftschutzkeller. 17. März 2022

Ein beschädigtes Militärfahrzeug in Charkiw, Ukraine. 16. März 2022

Beschädigte Fahrzeuge stehen inmitten von Trümmern und im Stadtzentrum von Charkiw in der Ukraine. 16. März 2022

Eine Frau wird aus einem brennenden Wohnhaus in Kiew evakuiert. 15. März 2022

Menschen umarmen sich vor einem beschädigten Wohnhaus in Kiew, nachdem bei Angriffen auf Wohngebiete mindestens zwei Menschen getötet wurden. 15. März 2022

Menschen nehmen an einer Trauerfeier für vier ukrainische Militärangehörige teil, die bei einem Luftangriff auf einen Militärstützpunkt in Jarokiw getötet wurden, Lwiw

Feuerwehrleute arbeiten in einem durch Granatenbeschuss beschädigten Wohnhaus in Kiew, Ukraine. 15. März 2022

Ein Feuerwehrmann vor einem zerstörten Wohnhaus nach einem Bombenanschlag in einem Wohngebiet in Kiew, 15. März 2022

Freiwillige nähen ukrainische Flaggen und Erste-Hilfe-Kästen in einem Workshop in Lwiw, 14. März 2022

Ein ukrainischer Soldat vor einem zerstörten Trolleybus und Taxi nach einem russischen Bombenangriff, Kiew, 14. März 2022

Ein älterer Bewohner wartet darauf, von ukrainischen Feuerwehrleuten gerettet zu werden, Kiew, 15. März 2022

Ein Anwohner sucht in einem Wohnhaus nach seinen Habseligkeiten, Kiew, 14. März 2022

Blick auf zerstörte Wohnungen in Charkiw, Ukraine. 13. März 2022

Zwei ältere Frauen verstecken sich bei Kerzenlicht in einem als Luftschutzbunker genutzten Keller in Irpin, 13. März 2022

Eine Frau und ihr Kind in einem U-Bahn-Wagen in einer Metrostation, die als Bombenschutzraum dient. Kiew 13. März 2022

Ein Bewohner trägt Habseligkeiten aus einem Wohnhaus, das nach der Explosion einer russischen Rakete in Charkiw schwer beschädigt wurde. 13. März 2022

Behelfsküche in einer unterirdischen Metrostation, die als Bombenschutzraum in Kiew dient. 13. März 2022

Ukrainische Rettungskräfte und Freiwillige tragen eine verletzte schwangere Frau aus einer Entbindungsklinik in Mariupol, 9. März 2022

Ein Mann fährt mit dem Fahrrad vor einem durch Granatenbeschuss beschädigten Wohnhaus in Mariupol, Ukraine. 9. März 2022

Ukrainische Soldaten und Notfallhelfer arbeiten an der Seite des durch Beschuss beschädigten Entbindungskrankenhauses in Mariupol, Ukraine. 9. März 2022.

Ein Angehöriger der ukrainischen territorialen Verteidigungskräfte umarmt einen Einwohner, der Irpin, außerhalb von Kiew verlässt. 9. März 2022

Ukrainische Zivilisten erhalten in den Außenbezirken von Lwiw in der Westukraine eine Waffenausbildung. 7. März 2022

Eine ältere Frau wird in einem Rollstuhl aus Irpin am Stadtrand von Kiew evakuiert wurde. 8. März 2022

Ein freiwillige Helferin hält ein Tablett mit Knödeln für die Verteidiger der Ukraine in Drohobytsch.


































































Ukrainische Soldaten beziehen Stellung in der Innenstadt von Kiew, Ukraine. Februar 2022




















Erst am vergangenen Wochenende waren zwei Anläufe für Evakuierungen von Bewohnern der Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine gescheitert. Russland und die Ukraine beschuldigen sich gegenseitig, den Waffenstillstand verletzt zu haben.
Die Ukraine wirft Russland vor, das Leid der Bevölkerung für Propagandazwecke nutzen zu wollen. So habe Moskau alle Vereinbarungen zur Evakuierung von Zivilisten aus Städten wie Mariupol systematisch boykottiert. Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow warf russischen Truppen vor, absichtlich Zivilisten bei der Evakuierung zu beschießen. Das Rote Kreuz berichtete ebenfalls, dass der Fluchtkorridor aus Mariupol vermint gewesen sei.