Ukrainischer Film "Butterfly Vision" in Cannes

Regisseur und Darsteller von "Butterfly Vision" in Cannes
Regisseur und Darsteller von "Butterfly Vision" in Cannes Copyright Daniel Cole/ AP
Von Julika HerzogChris Burns mit dpa
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"Butterfly Vision" erzählt die Geschichte der Soldatin Lilia.

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Es ist eine Geschichte von so vielen- vom Krieg in der Ukraine, dessen Ende nicht in Sicht ist.

Der Film "Butterfly Vision", zur Zeit in Cannes in der Kategorie "Un certain regard" gezeigt, erzählt die Geschichte von Lilia. Die 29-jährige Soldatin kehrt nach zwei Monaten Kriegsgefangenschaft im Donbas zu ihrer Familie zurück und merkt, dass sie schwanger ist - von ihrem Wächter, der sie vergewaltigt hat.

"Wir waren an der Front und für mich war es eine absolut lebensverändernde Erfahrung. Denn wenn du diese Art von Angst fühlst, wirklich um dein Leben fürchtest, ist alles anders. Es ist wirklich anders, als sich diese Art von Angst nur vorzustellen" sagt Rita Burkovsk, die Lilia spielt. 

Diese hat mit Flashbacks von posttraumatischem Stress zu kämpfen. Sie trägt den Spitznamen Butterfly, weil sie beim Militär Drohnen gesteuert hat- bevor sie gefangen genommen wurde.

"Butterfly Vision" ist das Spielfilm-Debüt des ukrainischen Filmemachers Maksim Nakonechnyi. Die Idee dazu kam ihm, als er einen Dokumentarfilm über den Konflikt im Donbas drehte:

"Tatsächlich ist eine der Protagonistinnen des Dokumentarfilms "Invisible Battalion" jetzt gerade in echter Kriegsgefangenschaft. Ihr Name ist Julia Payevska. Sie war ehrenamtlich tätig als Sanitäterin. Und weil sie ehrenamtlich tätig war, sollte sie nicht als Kriegsgefangene behandelt werden. Wir rufen zur ihrer sofortigen Freilassung auf."

Auch sein Spielfilm zeigt dokumentarfilm- inspirierte Szenen: "Wir wollten die Geschichte realistisch machen, aber gleichzeitig ist das jetzt wirklich unsere Realität: eine Mischung aus verschiedenen Medien, wie den sozialen Medien und den Massenmedien", so Maksim.

Maksim Nakonechnyi ist einer der vielen ukrainischen Filmschaffenden, die im Land geblieben sind, um zu dokumentieren, was dort aktuell passiert und um es der Welt zu erzählen- wie hier in Südfrankreich. Sowohl für Maksim als auch für Rita ist es surreal, jetzt in Cannes zu sein. Sie sind dennoch froh, ihre Botschaft auf eine globale Bühne zu bringen.

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