Algerien unterstützt die Unabhängigkeit der Westsahara, Marokko will der ehemaligen spanischen Kolonie nur einen Autonomiestatus zugestehen. Spanien hat sich auf Seiten Marokkos gestellt.
Die algerische Regierung hat mit sofortiger Wirkung den vor 20 Jahren mit Spanien geschlossenen Freundschaftsvertrag ausgesetzt und ein Importverbot auf spanische Waren verhängt.
Hintergrund ist die Annäherung zwischen Spanien und Marokko im Westsaharakonflikt. Algerien unterstützt die Unabhängigkeitsbewegung, Marokko will der ehemaligen spanischen Kolonie nur einen Autonomiestatus zugestehen.
Die seit Monaten schwelenden Spannungen zwischen Algerien und Spanien führten bereits zum Ende der strategischen Partnerschaft im Gassektor. Im April drohte Algerien, die Preise für seine spanischen Kunden zu überprüfen.
Spanien versucht seinerseits, seine Abhängigkeit von algerischem Gas zu verringern, das seit Februar nicht mehr sein Hauptlieferant ist. Diese Rolle haben die USA übernommen. Spanien setzt darauf, dass das gemeinsame Energieabkommen über wichtige Gaslieferungen aus Algerien Bestand hat.
Algerien reagierte, nachdem der spanische Premierminister Pedro Sánchez die Entscheidung seiner Regierung, den marokkanischen Vorschlag für eine Autonomie der Westsahara zu akzeptieren, vor dem spanischen Abgeordnetenhaus verteidigt hatte.
Algerien, Hauptverbündeter der Unabhängikeitsbwegung der Westsahara und erbitterter Feind Marokkos, ist der Ansicht, dass die Haltung Spaniens zur Westsahara gegen das Völkerrecht verstößt und die Lage in der Region verschärft.