Der Iran vermittelt zwischen Syrien und der Türkei

Iranischer Außenminister Hossein Amir-Abdollahian (links) und Syriens Außenminister Faisal Mekdad (rechts)
Iranischer Außenminister Hossein Amir-Abdollahian (links) und Syriens Außenminister Faisal Mekdad (rechts) Copyright LOUAI BESHARA/AFP or licensors
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Von Katharina Sturm
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Die Türkei droht mit einer neuen Offensive gegen Kurden im Norden von Syrien. Präsident Recep Erdogan will die so genannte "Sicherheitszone" erweitern, um eine Million syrische Geflüchtete umzusiedeln. Laut Syrien ein Angriff auf die Einheit des Landes.

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Nachdem die Türkei mit einer neuen Offensive gegen Kurden im Norden von Syrien gedroht hat, haben sich der syrische Außenminister Faisal Mekdad und sein iranischer Amtskollege Hossein Amir-Abdollahian in Damaskus getroffen. Türkische Militäraktionen in Syrien würden die Region destabilisieren, warnte der iranische Außenminister.

"Jede türkische Militäraktion im Norden Syriens wäre ein destabilisierendes Element in der Region", sagte Hossein Amir-Abdollahian auf einer Pressekonferenz in Damaskus. Der iranische Außenminister versichert, dass sie ihr Bestes tun werden, um jeglichen militärischen Einsatz zu verhindern. Er wolle sich auf eine politische Lösung konzentrieren, so der iranische Außenminister.

Die Türkei hat seit 2016 mehrere Offensiven in Syrien gestartet, die sich sowohl gegen kurdische Milizen als auch gegen Dschihadisten der Gruppe Islamischer Staat und gegen Kräfte richten, die dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad treu ergeben sind. Der Iran versucht als Verbündeter des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad und als wichtiger Handelspartner der Türkei zwischen den beiden Ländern zu vermitteln.

Der syrische Außenminister Faisal Mekdad zeigt seine Dankbarkeit gegenüber der Unterstützung des Iran. Er schätze die iranische Politik, die eine Verbesserung der Beziehungen zu den Nachbarländern fordert, so Mekdad. Dies sei notwendig, um Souveränität, Freiheit und Unabhängigkeit der Entscheidungsfindung in dieser Region zu demonstrieren, erklärte der syrische Außenminister.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte Anfang des Jahres, er wolle eine Million syrischer Flüchtlinge zur Rückkehr in ihr Land ermutigen, indem er ihnen Wohnraum und Infrastruktur in ihrer Heimat baue. Erdogan beabsichtigt, die türkisch besetzte so genannte "Sicherheitszone" im Norden von Syrien auszuweiten, um die eine Million syrischen Flüchtlinge umzusiedeln. In den letzten Wochen hat Erdogan außerdem erklärt, er plane eine Militäroffensive gegen kurdische Kämpfer in Syrien, die Ankara als "Terroristen" betrachtet.

"Die türkischen Behauptungen, mit denen sie ihre Offensive auf syrischem Territorium rechtfertigen wollen, haben nichts mit der Realität zu tun und verletzen die Bestimmungen der Charta der Vereinten Nationen und die Grundsätze des Völkerrechts", teilte der iranische Außenminister Assad Amir-Abdollahian mit.

Die Reise des iranischen Ministers findet fünf Tage nach seinem Besuch in der Türkei statt. Zuvor hatte er gesagt, dass sein Besuch darauf abziele, "Frieden und Sicherheit in der Region zwischen Syrien und der Türkei herzustellen".

Die syrische Regierung hat die türkischen Drohungen mit einem neuen Einmarsch wiederholt verurteilt und Erdogans Versuch, eine so genannte "sichere Zone" in Syrien zu schaffen, als Angriff auf die Einheit des vom Krieg zerrissenen Landes bezeichnet.

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