Wie es in der Regierungskrise in Italien weitergeht, entscheidet einer: Staatschef Sergio Mattarella.
Nachdem Italiens Ministerpräsident Mario Draghi seinen Rücktritt erklärt hat, erwartet Staatschef Sergio Mattarella die beiden Parlamentspräsidenten in seinem Amssitz im Quirinalspalast in Rom.
Dieser Schritt ist nach der italienischen Verfassung nötig, bevor Präsident Mattarella, der nun alle Fäden in der Hand hält, die beiden Parlamentskammern auflösen - und vorgezogene Neuwahlen einleiten kann.
"Italien hat im Moment ein großes Problem, das sicherlich mit der Regierungskrise und auch mit unseren europäischen Partnern zusammenhängt, daher hoffe ich aufrichtig, dass Draghi es sich noch einmal überlegt und dass diese Regierung weitermachen kann, denn die Situation wäre im Moment sehr kritisch für Italien", erklärt ein Passant in Rom.
"Wir haben die Krise, den Krieg, die Pandemie, kurz gesagt, ich glaube an Draghi, der aus meiner Sicht auch in Europa sehr angesehen ist. Es ist schade, denn ich bin Italienerin und hatte gehofft, dass unsere Politiker nicht so weit gehen würden", findet diese Frau.
Draghi hatte am Mittwoch zwar eine Vertrauensabstimmung im Senat gewonnen, allerdings sein Ziel verpasst, eine breite Parlamentsmehrheit hinter sich zu vereinen. Das hatte er zur Bedingung gemacht, um weiter zu regieren.