Riga: Abriss von sowjetischem Denkmal sorgt für Protest

Protest gegen den Abriss des sowjetischen Siegesdenkmals in Riga
Protest gegen den Abriss des sowjetischen Siegesdenkmals in Riga Copyright Roman Koksarov/AP
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Von Euronews mit dpa, afp
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In Riga wird ein Denkmal zu Ehren der Roten Armee abgerissen. Das sorgt bei der russischsprachigen Bevölkerung für viel Unmut.

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In Riga verschwindet ein Stück Sowjetunion. Das sogenannte Siegesdenkmal steht seit den achtziger Jahren im Westen der lettischen Hauptstadt und verherrlicht den Sieg der Roten Armee über die Nazis im Zweiten Weltkrieg. 

68 sowjetische Statuen sollen weichen

Jetzt wird es abgerissen, bis November sollen weitere 68 sowjetische Statuen und Denkmäler folgen. So legt es ein neues Gesetz fest.

Janis Lange, der Bürgermeister von Riga, erklärt warum: "Es ist eine Frage der Werte. Für Lettland ist dieses Denkmal Symbol für die Besatzung des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg. Und das können wir nicht länger tolerieren, noch dazu seit der russischen Invasion in der Ukraine.“

Protest der russischen Community

Doch die Entscheidung stößt in Lettland, wo so viele russischsprachige Menschen leben wie sonst nirgends in der EU, auch auf Protest. Etwa 50 Demonstrierende machten in Riga ihrem Unmut über den Abriss Luft. 

Für die russischsprachige Minderheit ist das Siegesdenkmal ein Symbol der Befreiung. Sie machen sich Sorgen über die zunehmende antirussische Stimmung.

Dmitry Prokopenko, Co-Vorsitzender einer Gruppe zur Unterstützung des Denkmals, sagt: "Lettland ist ein Land, in dem Letten und Russen zusammenleben. Riga ist zur Hälfte lettisch und zur Hälfte russisch. Ich denke, dass beide Seiten die Rechte der anderen respektieren sollte.“

In Estland gibt es den gleichen Streit um den richtigen Umgang mit der Vergangenheit. Auch hier wurde jüngst ein sowjetisches Denkmal entfernt, auch hier hatte es Protest in der russischsprachigen Bevölkerung gegeben.

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