Prozess um Lkw-Attentat von Nizza beginnt: "Warum hat er das getan?"

Der Tatort am 14.10.2016, drei Monate nach dem Attentat
Der Tatort am 14.10.2016, drei Monate nach dem Attentat Copyright Claude Paris/Copyright 2017 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews mit AP, AFP, dpa
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Vor einem Sondergericht in Paris beginnt der Prozess gegen sieben Männer und eine Frau. Die Anklage lautet u.a. auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Sie sollen den Attentäter von Nizza bei dessen Anschlag vom 14.07.2016 unterstützt haben.

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An diesem Montag beginnt vor einem Sondergericht in Paris ein Prozess, der in Frankreich nicht verheilte Wunden aufreißen wird.

Angeklagt sind sieben Männer und eine Frau, die am französischen Nationalfeiertag vor sechs Jahren den Lkw-Attentäter von Nizza unterstützt haben sollen. Zu der Tat, durch die 86 Menschen getötet wurden, hatte sich die Miliz Islamischer Staat bekannt. Drei der Angeklagten müssen sich wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verantworten.

"Warum hat er das getan?"

Bruno verlor bei dem Anschlag seine Ehefrau und gab an der Seite seines kleinen Sohnes Amaury ein Interview: "Wir und die anderen wollen die Wahrheit erfahren, und ihre Ansichten und wofür sie verantwortlich waren." Sein Sohn Amaury sagte unter Tränen: "Ich will nur wissen, warum er das getan hat. Das ist alles."

Der 31-Jahre alte Fahrer des Lkw war auf der Flaniermeile Promenade des Anglais rund zwei Kilometer durch die Menschenmenge gerast, bevor er von Polizisten erschossen wurde.

Jean Claude Hubler ist der Vorsitzende der Opfergruppe "Life for Nice victims'": "Der Anschlag in Nizza ist schon fast vergessen. Die Leute werden darüber reden weil der Prozess beginnt. Aber ich habe das schon vielen Leuten gesagt, während der Präsidentschaftswahlen und in vielen Fernsehsendungen, in denen Politiker eingeladen wurden, über Terroranschläge zu sprechen, dort haben sie systematisch vergessen, den Anschlag in Nizza zu erwähnen."

Neben den 86 Todesopfern, unter ihnen zwei Schülerinnen und eine Lehrerin der Berliner Paula-Fürst-Schule. wurden damals 200 Menschen zum Teil schwer verletzt. Viele von ihnen befinden sich unter den insgesamt 865 Nebenklägern, die sich Aufklärung erhoffen.

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