Marschbefehl für 300.000 Reservisten: Putin kündigt sofortige Teilmobilmachung an

Wladimir Putin
Wladimir Putin Copyright Grigory Sysoev, Sputnik, Kremlin Pool Photo via AP
Von Euronews
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Er warf dem Westen vor, Russland schwächen, spalten und letztendlich zerstören zu wollen.

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Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine Teilmobilmachung angeordnet. Diese gilt ab dem heutigen Mittwoch, den 21. September. Putin begründete den Schritt damit, Souveränität und territoriale Integrität Russlands zu schützen sowie die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.

Putin wirft Westen vor, Russland zerstören zu wollen

Von der Teilmobilmachung sind 300.000 Reservisten betroffen, die bereits in den Streitkräften gedient haben. Bevor sie eingesetzt werden, sollen sie eine Zusatzausbildung durchlaufen. Putin gab ebenfalls bekannt, dass die Fertigung von militärischer Ausrüstung ausgeweitet wird.

Er warf dem Westen vor, Russland schwächen, spalten und letztendlich zerstören zu wollen. Der Westen habe das schon lange geplant, er ermutige "Banden internationaler Terroristen im Kaukasus" und fördere "die offensive Infrastruktur der NATO in der Nähe unserer Grenzen", so der russische Präsident. Jahrzehntelang sei Hass auf Russland geschürt worden, sagte Putin in seiner Ansprache.

"Zum Schutz Russlands und unseres Volkes zweifellos alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen"

Die Hauptziele des Militäreinsatzes in der Ukraine seien unverändert, betonte er. Putin verteidigte das Vorgehen erneut als eine notwendige und die einzig mögliche Entscheidung.

"Unser Land verfügt über verschiedene Vernichtungswaffen, die in einigen Bereichen sogar moderner als die der NATO-Länder sind. Und als Antwort auf die Bedrohung der territorialen Integrität unseres Landes werden wir zum Schutz Russlands und unseres Volkes zweifellos alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen. Das ist kein Bluff", warnte Putin.

5937 russische Soldaten sind laut dem russischen Verteidigungsminister bisher bei den Kämpfen ums Leben gekommen sind. Die Ukraine geht von 55.000 russischen Soldaten aus, die bisher getötet worden sind. Auf ukrainischer Seite seien rund 60.000 Soldaten gefallen, so der russische Verteidigungsminister.

Russland unterstützt Volksbefragungen

Putin sagte, Russland unterstütze die Volksbefragungen, die ab diesem Freitag in Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk abgehalten werden sollen. In den Gebieten soll die Bevölkerung über eine Eingliederung in die Russische Förderation abstimmen.

"Wir können nicht, wir haben einfach kein moralisches Recht, Menschen, die uns nahestehen, von Schlächtern in Stücke reißen zu lassen. Wir können ihren aufrichtigen Wunsch, ihr Schicksal selbst zu bestimmen, nicht unbeantwortet lassen. Wir werden alles tun, um die sichere Durchführung dieser Abstimmungen zu gewährleisten, damit die Menschen ihren Willen zum Ausdruck bringen können. Wir werden die Entscheidung über ihre Zukunft unterstützen, die von der Mehrheit der Bevölkerung der Volksrepubliken Donezk und Luhansk sowie der Regionen Saporischschja und Cherson getroffen werden wird", sagte der russische Präsident.

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