Welche Corona-Regeln gelten ab morgen 1. Oktober in Deutschland?

Gesundheitsminister Karl Lauterbach
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Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach erklärt die Corona-Lage mit steigenden Infektionszahlen vor dem Inkrafttreten der neuen Regeln.

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Auf einer Pressekonferenz in Berlin erklärt der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Corona-Lage mit steigenden Infektionszahlen vor dem Inkrafttreten der neuen Regeln.

"Der Herbst wird nicht leicht werden", sagt der Gesundheitsminister. "Diese Welle wird sich so schnell nicht von alleine brechen." Es könne sein, dass es in wenigen Wochen Probleme bei der kritischen Infrastruktur geben werde. Lauterbach meint, dass dann in Krankenhäusern und bei anderen Diensten Personal fehlen könnte.

Im öffentlichen Personenfernverkehr - also bei der Deutschen Bahn oder in Fernbusen -  gilt ab dem 1. Oktober eine FFP2-Maskenpflicht. Kinder und Jugendliche von sechs bis einschließlich 13 Jahren sowie das Personal können auch medizinische Masken (OP-Masken) tragen. Für den Personennahverkehr können die Bundesländer ähnliche Regelungen durchsetzen.

Für den Zutritt zu Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gilt eine FFP2-Maskenpflicht und eine Testnachweispflicht. Das gilt auch für Beschäftigte in ambulanten Pflegediensten.

Für Patientinnen und Patienten sowie Besucherinnen und Besucher in Arztpraxen, Dialyseeinrichtungen und weiteren Einrichtungen des Gesundheitswesens ist das Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend. 

Der SPD-Politiker sagte, die Corona-Welle werde im Herbst ein Thema sein, aber nicht das dominierende der Probleme, die den Menschen das Leben schwer machen.

Lauterbach sagte: "Der Herbst wird nicht leicht werden. Unser Infektionsschutzgesetz ist konservativer und erlaubt mehr als die meisten Schutzgesetze in den anderen europäischen Ländern. Dafür sind wir als Bundesgesundheitsministerium nicht nur gelobt worden. Es gab auch kritische Stimmen. Aber ich bin sicher, dass das richtig ist, denn die Welle, die wir jetzt bekommen, wird zeigen, dass wir diese Maßnahmen auch benötigen".

Die gesamte Pressekonferenz können Sie hier sehen.

Lauterbach bestätigte, dass der an Covid-19 erkrankte Kanzler Olaf Scholz mit Paxlovid behandelt werde.

Das Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass die tatsächlichen Infektionszahlen etwa drei Mal so hoch sind wie die ermittelten Zahlen - weil nur PCR-Tests berücksichtigt werden. Dem Gesundheitsminister zufolge könnte bald auch die kritische Infrastruktur überlastet sein.

Dabei steht Lauterbach in der Kritik. Nicht alle Bundesländer in Deutschland wollen die Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitsbereich wie geplant ab morgen durchsetzen. 

Ein ähnliches Bild wie in Deutschland zeigt die aktuelle Corona-Lage in Österreich - auch dort steigt die Zahl der Ansteckungen.

Das Robert-Koch-Institut meldet an diesem Freitag 140 weitere Todesfälle durch Covid-19 in den vergangenen 24 Stunden. Die 7-Tage-Inzidenz ist auf 466 gestiegen - dabei werden nur positive PCR-Tests gezählt. Und diese Tests lassen nur die wenigsten, die sich angesteckt haben, machen.

Karl Lauterbach hatte zuletzt die Menschen in Deutschland dazu aufgefordert, sich mit den neuen auf die Omikron-Variante angepassten Impfstoffen impfen zu lassen. An diesem Freitag unterstrich der Minister, dass die Impfungen vor allem vor schweren Verläufen schützen und dass es vor allem für Risikogruppen sinnvoll sei, sich ein viertes Mal impfen zu lassen.

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