Ende einer langen Reise? Vorsitzender lobt Abschlusserklärung der COP15

Applaus nach der Einigung auf eine gemeinsame Abschlusserklärung bei der COP15 in Montreal
Applaus nach der Einigung auf eine gemeinsame Abschlusserklärung bei der COP15 in Montreal Copyright LARS HAGBERG/AFP or licensors
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Von Cornelia Trefflich mit dpa
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Nach zähen Verhandlungen einigten sich die rund 200 Staaten darauf, bis 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen.

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Für die chinesische Gipfelpräsidentschaft ist es ein "historischer Moment", Umwelt- und Naturschutzverbände kommentierten die Ergebnisse des Weltnaturgipfels COP15 in Montreal eher ernüchtert. Nach zähen Verhandlungen einigten sich die rund 200 Staaten darauf, bis 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. Derzeit haben gerade mal 17 Prozent der Land- und 10 Prozent der Meeresflächen Schutzstatus.

"Das ist ein historischer Augenblick. Wir nähern uns dem Ende einer langen Reise, die mit zahlreichen Sitzungen in verschiedenen Teilen der Welt verbunden war. Während dieser Reise haben wir unsere Arbeit sogar auf dem Höhepunkt der weltweiten Covid-19-Pandemie vorangetrieben. Nun haben wir endlich unser Ziel erreicht", sagte Huang Rungiu, Vorsitzender des COP15-Biodiversitätsgipfels.

Nach der Verabschiedung des rechtlichnicht bindenden Dokuments, das bis 2030 umgerechnet rund 200 Milliarden Euro für die biologische Vielfalt zu Verfügung zu stellen, brach Jubel im Konferenzsaal aus.

Verhaltene Freude bei Umweltaktivist:innen

Bei Naturschutz- und Umweltverbänden hingegen war die Freude verhalten. Die Absichtserklärung biete zwar einen soliden Rahmen, allerdings müsse man abwarten, inwieweit die Umsetzung erfolge, erklärte Olaf Bandt, Vorsitzender des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Der Naturschutzbund (Nabu) war mehr als ernüchtert: "Die Welt rast in der Natur- und Klimakrise auf einen Abgrund zu", warnte Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger. "Doch statt entschieden zu bremsen, geht sie lediglich etwas vom Gas."

Einzelne Staaten bei Umsetzung gefordert

Das Papier schreibt zudem das Ziel, die Gefährdung von Mensch und Umwelt durch Pestizide bis zum Jahr 2030 zu halbieren und umweltschädliche Subventionen abzubauen, fest. Auch die Rolle indigener Communitys zum Schutz von natürlichen Lebensräumen wird erwähnt.

Der 15. Weltnaturgipfel war ursprünglich für 2020 in China geplant, wurde dann aber wegen der anhaltenden pandemischen Lage dort verschoben und zerteilt. Der erste Verhandlungsteil fand im vergangenen Oktober hauptsächlich online im chinesischen Kunming statt, der Abschluss nun in Montreal. Bei der Umsetzung der Beschlüsse sind jetzt wieder die einzelnen Staaten am Zug.

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