In Uruguay gab es erste Gespräche für ein globales Abkommen gegen Plastikverschmutzung. Umweltschützer finden: Es lief besser als erwartet.
Die Erde versinkt im Plastikmüll. Um dagegen vorzugehen, verhandeln Regierungen und Organisationen aus der ganzen Welt erstmals über ein verbindliches Abkommen gegen Kunststoffverschmutzung.
Nach der ersten Gesprächsrunde in Uruguay zeigten sich Umweltschützer zufrieden. Dass sich über 140 Länder „für globale Regeln und Kontrollmechanismen ausgesprochen“ hätten, sei „mehr als zu erwarten war“. Organisiert wurde das Treffen vom Umweltprogramm der UNO (UNEP).
Inger Andersen, Chefin des UNEP, erklärte in Punta del Este, es gebe eine Menge zu klären: "Wir müssen problematische, unnötige Plastikartikel aussortieren und ersetzen. Sicherstellen, dass Kunststoffprodukte wiederverwendbar, recycelbar oder kompostierbar sind, wann immer möglich. Wir müssen sicherstellen, dass Plastikprodukte auch in der Praxis recycelt werden und nicht nur in der Theorie."
Zudem müsse der Einsatz von Kunststoffen, die nicht wiederverwertbar sind, besser geregelt werden. Und man müsse in der gesamten Produktionskette über Alternativen sprechen, um die Plastikproduktion zu reduzieren.
Ziel der Gespräche: Bis Ende 2024 für den gesamten Lebenszyklus von Plastikprodukten rechtsverbindliche Maßnahmen festgelegen. Dafür sind weitere Treffen angesetzt: im kommenden Jahr in Frankreich und in Kenia.
Nach UN-Angaben nimmt die Kunststoffverschmutzung rapide zu. Ohne Gegenmaßnahmen könnte sich demnach die Menge an Kunststoffabfällen in den Meeren und anderen Gewässern von jährlich etwa 9 bis 14 Millionen Tonnen im Jahr 2016 auf voraussichtlich 23 bis 37 Millionen Tonnen pro Jahr bis 2040 mehr als verdoppeln.