Arzneimittelknappheit: Warum sich die Lage in Deutschland nicht bessert

Apothekerin bei der Arbeit
Apothekerin bei der Arbeit Copyright KAI-UWE KNOTH/AP2006
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Von euronews
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Kurzfristige Lösungen können laut Apotheken nur vorübergehend helfen. Welche grundlegenden Änderungen sind notwendig?

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Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände drängt seit Monaten auf politisches Handeln, um die bei der Lieferung von Arzneimitteln bestehenden Engpässe zu beheben. Medikamente sollten wieder verstärkt im Inland hergestellt und die Preisobergrenze für gewisse Mittel aufgehoben werden, lauten zwei Hauptforderungen. Lösungen auf die Schnelle werde es wohl nicht geben, lässt die Berliner Apothekerin Meryem Coşkun anklingen.

„Ich glaube, der Mangel an Arzneimitteln wird noch lange anhalten“

„Insbesondere in den vergangenen drei bis vier Monaten hatten wir große Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Arzneimitteln. Es besteht ein großer Mangel an Antibiotika, Schmerzmitteln, fiebersenkenden Mitteln, Antibiotika für Kinder und Medikamenten für den Magen. Ich glaube, der Mangel an Arzneimitteln wird noch lange anhalten“, so Coşkun.

Apotheker Julian Wawrzyniak, ebenfalls aus Berlin, sagt: „Wenn wir mal nachfragen, sagen uns die Großhändler, dass es nicht lieferbar ist vom Hersteller. Der Hersteller gibt uns aber keine Auskunft, warum. Wir können nur davon ausgehen, dass es ein Lieferengpass ist, weil sie den Rohstoff nicht produzieren können."

Nur Löcher stopfen?

Kurzfristig bleibt den Apotheken nicht Anderes übrig, als die Löcher zu stopfen, eng mit Arztpraxen zusammenzuarbeiten, um gegebenenfalls Rezeptänderungen vornehmen zu lassen, wenn bestimmte Mittel nicht erhältlich sind. Und auch die Bevölkerung kann ihren Beitrag leisten: So sollte auf jeden Fall darauf verzichtet werden, Medikamente zu horten, heißt es in Apotheken.

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