Selenskyj: Russland plant langfristige Drohnen-Offensive

Krieg in der Ukraine
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Von Julika Herzog mit dpa, AP, AFP
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Während Selenskyj von Informationen über eine von Russland geplante langfristige Drohnen-Offensive spricht, kommt aus Moskau das seltene Eingeständnis eigener Verluste.

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Bilder aus den sozialen Netzwerken zeigen ein Trümmerfeld- offenbar Schauplatz des ukrainischen Raketenangriffs im Donbass in der Nacht zu Neujahr. In dem völlig zerstörten Gebäude im von Russland besetzten Ort Makijiwka (russisch: Makejewka) waren vorübergehend russische Truppen einquartiert.

Moskau bestätigt den Tod von 63 Soldaten im Donbass

Aus Moskau kommt das seltene Eingeständnis eigener Verluste: "Infolge eines Angriffs von vier Raketen mit hochexplosiven Sprengköpfen auf einen temporären Stationierungspunkt wurden 63 russische Soldaten getötet. Den Angehörigen der verstorbenen wird alle notwendige Hilfe gewährt" so der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums Igor Konaschenkow.

Es handelte sich um die höchste von Russland selbst genannte Zahl von Toten an einem Ort seit Kriegsbeginn, sie wird dennoch von vielen, auch in Russland, für zu niedrig gehalten. Das ukrainische Militär sprach zuvor von 400 getöteten russischen Soldaten und 300 Verletzten

Bei den Getöteten soll es sich Medienberichten zufolge um Reservisten handeln, die im Zuge der von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Teilmobilmachung einberufen wurden. Sie sollen sich zu einer Neujahrsfeier in dem Gebäude versammelt haben.

Das ukrainische Militär soll wegen der hohen Aktivität von Datenverkehr mit Mobiltelefonen auf den Standort aufmerksam geworden sein. Unbestätigten Berichten zufolge soll sich das Gebäude neben einem Munitionsdepot befunden haben, weshalb es zu verheerenden Explosionen gekommen sei.

Russische Drohnen-Offensive soll Ukraine ermüden

Während es in den vergangenen Tagen mehrere ukrainische Angriffe auf das von Russland kontrollierte Donezk gab, griff Russland seinerseits in der Nacht zu Montag die fünfte Nacht in Folge die Ukraine mit Kampfdrohnen Kamikaze-Kampfdrohnen vom iranischen Typ Schahed-136 an. In vielen Landesteilen gab es Luftalarm.

In seiner nächtlichen Ansprache warnte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj davor dass Russland eine langfristige Drohnen-Offensive startet: "Wir haben Informationen, dass Russland einen längeren Angriff mit iranischen Schahed-Drohnen plant. Russland setzt auf Erschöpfung - eine Erschöpfung des ukrainischen Volkes, unserer Luftverteidigung und unseres Energiesektors."

In der Hauptstadt Kiew sei wieder Energie-Infrastruktur beschädigt worden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Es gebe Stromausfälle in der Stadt, die sich auch auf die Wärmeversorgung auswirkten. Nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr wurden eine Rakete und 43 Drohnen abgeschossen, davon 22 allein in Kiew.

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