25% Inflation in Ungarn, Orban: Schuld ist die EU

Ungarischer Tanktourist in der Slowakei
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Von Nóra Shenouda
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Ungarn steht vor einer Rezession, und ausgerechnet in dieser schwierigen Situation hat die EU Fördermilliarden gestrichen, auf die die Regierung Orban dringend angewiesen ist. Die Regierung Orban macht die EU-Sanktionen gegen Russland für die enorme Inflation verantwortlich.

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Entlang der ungarischen Grenze blüht der Tanktourismus, in Ungarn herrschen knapp 25 Prozent Inflation. 

Nirgendwo in der EU sind die Lebensmittelpreise so stark gestiegen wie in Ungarn. Aktuell bezahlt man für einen Einkauf fast die Hälfte mehr als vor einem Jahr. Den Unterschied zwischen teuer oder günstig macht oft nur eine Fahrt über die Grenze in die Slowakei - der Unterschied rechnet sich.

"Wir fahren rüber, weil das Benzin viel billiger ist. Als die Brücke vor über zwanzig Jahren eröffnet wurde, war das schon so. Und wir kommen nicht nur wegen des Benzins, wir gehen auch einkaufen, das Bier und der Käse sind auch billiger."

"Wir sind auf Geschäftsreise hier, und wir dachten, dass wir das mit einem Mittagessen und Einkaufen verbinden, und dann sind wir natürlich gespannt, wie viel günstiger der Spritpreis ist. So viel günstiger ist es nicht, etwa 10 Cent. Ich habe mit Diesel getankt. Offensichtlich ist der Wechselkurs zwischen Euro und Forint gut, und das macht es ein bisschen günstiger."

Ungarn erlebt die schwerste wirtschaftliche Krise seit langem. Das ungarische Durchschnittsgehalt liegt bei 1.260, der Mindestlohn bei rund 500 Euro. Die Preise sind so rasant gestiegen, und von der Regierung verordnete Preisdeckel haben nicht geholfen. Eine südungarische Gemeinde schickt ihre Busse zum Tanken über die Grenze nach Rumänien.

Robert Molnár, Bürgermeister von Kübekháza

"Als Gemeindevorsteher kann ich kein Geld verschwenden, wie es unsere Regierung tut. Deshalb haben wir entschieden, dass wir zum Tanken über die Grenze nach Rumänien fahren. Dort ist der Liter Treibstoff ungefähr 25 Cent billiger, und wir müssen 2-3 Mal im Monat tanken, also ist es nicht egal."

Ungarn steht vor einer Rezession, und ausgerechnet in dieser schwierigen Situation hat die EU Fördermilliarden gestrichen, auf die die Regierung Orban dringend angewiesen ist - und weitere Kürzungen drohen. Die Regierung Orban macht die EU-Sanktionen gegen Russland für die enorme Inflation verantwortlich.

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