Fahrlässig gehandelt? Türkische Justiz nimmt Bauunternehmer nach Erdbeben fest

Unzählige Gebäude sind im Süden der Türkei den schweren Erdbeben zum Opfer gefallen
Unzählige Gebäude sind im Süden der Türkei den schweren Erdbeben zum Opfer gefallen Copyright Emrah Gurel/AP
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Von Euronews mit dpa
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Mehr als 2 Millionen Menschen stehen nach den Erdbeben in der Türkei vor dem Nichts. Unterdessen haben die Behörden erste Menschen festgenommen, denen Fahrlässigkeit beim Bau vorgeworfen wird.

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Nach den schweren Erdbeben in der Türkei ermitteln die Behörden gegen rund 600 Menschen hinsichtlich eingestürzter Gebäude. Nach Angaben des Justizministers Bekir Bozdağ seien 184 Bauunternehmer und Gebäudebesitzer festgenommen worden, die im Verdacht stehen, beim Bau von Gebäuden in Bezug auf die Erdbebensicherheit fahrlässig gehandelt zu haben. Kritik war laut geworden, dass die Einhaltung geltender Baustandards oft nicht kontrolliert worden sei.

Mehr als zwei Millionen Menschen in der Türkei haben ihr Dach über dem Kopf verloren - Wohnungen und Häuser sind durch die starken Erdbeben vor drei Wochen zerstört oder beschädigt worden. Unermüdlich arbeiten Einsatzkräfte an der Beseitigung der Trümmer.

"Alle wichtigen und wertvollen Dinge sind in den Häusern geblieben. Jeder hatte etwas Wertvolles, das nun verloren ist. Die Regierung hat uns nicht mal erlaubt, eine einzige Nadel herauszuholen", sagt Shukran Iyisoylu, aus Diyarbakir.

"Güter und Haushaltsgegenstände im Wert zwischen 25.000 und 30.000 Euro sind im Haus geblieben", so Abdullah Karim aus Diyarbakir.

Nach Regierungsangaben sind bereits 1,3 Millionen Gebäude inspiziert worden, 173.000 seien entweder vollständig zerstört oder so schwer beschädigt, dass sie sofort abgerissen werden sollen.

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