Erst Topfschlagen, dann Randale: Mülleimer brennen nach Macrons TV-Rede

Demonstranten zünden Brandsätze.
Demonstranten zünden Brandsätze. Copyright Thibault Camus/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa
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Der Präsident spricht im Fernsehen, im Land brennt es im wahrsten Sinne des Wortes.

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In Paris und anderen Städten Frankreichs wie Lyon, Rennes und Nantes ist es nach der Rede von Präsident Emmanuel Macron zur Rentenreform zu Ausschreitungen gekommen.

In der Hauptstadt Paris wurden Mülltonnen in Brand gesetzt, in Lyon wurden Brandsätze ins Rathaus geworfen.

Im Fernsehen verteidigte unterdessen der Präsident seine Rentenreform: "Diese Änderungen waren notwendig, um jedem eine Rente zu garantieren und um mehr Wohlstand für unser Land zu schaffen. Die Antwort konnte nicht darin bestehen, die Renten zu senken. Auch nicht darin, die Beiträge derjenigen zu erhöhen, die arbeiten. Und auch nicht darin, nichts zu tun. Dann würde das Defizit in der Rentenkasse ansteigen und die Schulden für künftige Generationen." Er kündigte an, auf Gewerkschaften und Arbeitgeber zugehen zu wollen.

Vor und während der Rede Macrons im Fernsehen taten Zehntausende Menschen in ganz Frankreich durch Topfschlagen kund, dass sie ihm nicht zuhören wollten. "Macron, die Nation hört Ihnen nicht zu" stand auf den Plakaten. 

Macron, dessen Lager im Parlament über keine absolute Mehrheit mehr verfügt, rief zu neuen Koalitionen und Allianzen auf - ohne konkret zu benennen, mit wem. Die Rentenreform wurde für ihn auch zu einem Debakel, weil die konservativen Republikaner in der Opposition ihre Unterstützung für das Vorhaben schrittweise zurücknahmen. Ohne Endabstimmung im Parlament boxte Macron die Reform dann durch, was den Zorn der Gegner noch erhöhte. Inzwischen ist die Reform durch seine Unterschrift in Kraft. Die Gewerkschaften kündigten weitere Proteste an.

Macron kündigte an, zum Nationalfeiertag am 14. Juli eine Bilanz zu ziehen.

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