In der Ukraine läuft auf Anordnung von Präsident Selenskyj eine Überprüfung aller Luftschutzräume, US-Aussenminister Blinken sieht die Zeit für Verhandlungen mit Russland noch nicht gekommen und über 5000 Russ:innen haben sich nach Belgorod geflüchtet.
Der ukrainische Präsident hat eine landesweite Überprüfung aller Luftschutzräume angekündigt, nachdem es in Kiew drei Tote gegeben hatte. Möglicherweise war der Bunker, in dem sie Schutz suchten, verschlossen, in einigen Stadtteilen fehlten die Notunterkünfte ganz.Selenskyj beschuldigte die Behörden in Kiew der Nachlässigkeit.
US-Außenminister Anthony Blinken hat Forderungen nach einem schnellen Waffenstillstand in der Ukraine mit der Begründung zurückgewiesen. eine starke Ukraine sei eine Voraussetzung für Gespräche mit Moskau.
"Wir glauben, dass die Voraussetzung für eine sinnvolle Diplomatie und einen echten Frieden eine stärkere Ukraine ist, die in der Lage ist, jede künftige Aggression abzuschrecken und abzuwehren."
Antony Blinken, US-Außenminister
Russland sieht auf ukrainischer Seite kein interesse an Verhandlungen
Die Ukraine ist nach Auffassung des Kreml nicht willens, Probleme am Verhandlungstisch zu klären. Das zeigten die Ambitionen Kiews, der Nato beizutreten, so der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Eine Mitgliedschaft der Ukraine würde über Jahre für Probleme sorgen.
Russen in Notunterkünften in Belgorod
Aus den russsichen Grenzgebieten zur Ukraine sind rund 5000 Menschen aus ihren Dörfern geflohen und haben in Unterkünften in der Stadt Belgorod Schutz gesucht.
Bei Belgorod sind bei neuem massiven Beschuss von ukrainischer Seite nach Behördenangaben zwei Menschen getötet und sechs weitere verletzt worden. Die Region steht besonders seit Montag vergangener Woche massiv unter Beschuss.
Westliche Waffen auf russischem Gebiet eingesetzt
Die russische Grenzregion Belgorod war vergangene Woche auch wieder Schauplatz von Kämpfen zwischen pro-ukrainischen und russischen Truppen.
Berichtenzufolge würden bei den Angriffen der russischen Freiwilligenlegion "Freiheit für Russland" und des russischen Freiwilligenkorps RDK – die auf ukrainischer Seite kämpfen – auch Nato-Waffen und Militärgerät zum Einsatz kommen.
Westliche Partner hatten Waffenlieferungen an die Ukraine an die Bedingung geknüpft, dass sie nicht auf russischem Boden eingesetzt werden. Der jüngste Angriff auf die Region Belgorod zeige, wie Material auf unvorhersehbare Weise den Besitzer wechseln kann, was zu Problemen bei der Überwachung führt.