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Bis 6 Jahre Haft, 1 Million Geldstrafe für Leihmutterschaft in Italien - wenn das Gesetz durchgeht

Demonstrationen für Leihmutterschaft in Italien, Rom, 19. Juni 2023
Demonstrationen für Leihmutterschaft in Italien, Rom, 19. Juni 2023 Copyright  Euronews
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Von Evelyn Laverick
Zuerst veröffentlicht am
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In Italien soll Leihmutterschaft kriminalisiert werden, es drohen hohe Haft- und Geldstrafen, falls das Gesetz mit der rechtskonservativen Mehrheit diese Woche durchkommt.

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In Italien soll Leihmutterschaft unter Strafe gestellt werden, die Rechtsregierung von Giorgia Meloni setzt ihre Vorstellungen zur „natürlichen Familie“ um - Leihmutterschaft wird kriminalisiert. 

Vor dem Parlament in Rom versammelten sich Demonstrierende während der Debatte über das Gesetz, dessen Entwurf Geldstrafen bis zu einer Million Euro und Gefängnisstrafen bis zu drei Jahren vorsieht, auch für Leihmutterschaften im Ausland.

"Wie Schwangerschaft für andere legal ist, ist perfekt geregelt: in Amerika, England, Kanada, in Portugal, in Griechenland und in der Ukraine, in Georgien. Wenn jemand dort eine medizinische Technik zur Fortpflanzung anzuwenden, warum muss sie dann Angst haben, (nach Italien) zurückzukehren? Aber die Familien, die das gemacht haben, es tun wollen oder gerade tun, haben Angst. Das ist nicht richtig für ein zivilisiertes Land ".

Maria Sole Giardini, Aktivistin

Die Partei Europa+ hat einen alternativen Gesetzentwurf zur Leihmutterschaft ausgearbeitet, der sie nicht unter Strafe stellt, aber sicherstellt, dass Leihmütter nicht wirtschaftlich ausgebeutet werden. Melonis Gesetzentwurf findet breite Unterstützung bei (Ultra) Konservativen.

Wie wenig die italienischen Rechtsparteien trotz der dramatisch tiefen Geburtenrate im Land von Leihmutterschaften halten, lässt sich schon an den verwendeten Begriffen ablesen: Parlamentarierinnen und Parlamentarier der postfaschistischen Fratelli d‘Italia, der rechtsradikalen Lega und von Silvio Berlusconis Forza Italia verwenden konsequent die Bezeichnung „utero in affitto“, also „Gebärmutter-Vermietung“. 

Die ultrakonservative Familienministerin Eugenia Roccella, einst militante Feministin, spricht von einem „Markt für Kinder“ und von der „Versklavung des weiblichen Körpers“.

_"Mit dem Gesetzentwurf, den wir diese Woche im Kabinett auf den weg gebrracht haben, wird die Gebärmutter-Vermietung in Italien endlich verboten und die Rechte der Kinder werden gewahrt"
_

Grazia Di Maggio, Mitglied der Regierungspartei Fratelli d'Italia

Die Debatte wird diese Woche fortgesetzt, aber mit ihrer Regierungsmehrheit im Parlament dürfte die Verabschiedung des Gesetzes sicher sein.

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