Nachdem die Unruhen in Frankreich abflauen, sind jetzt die Gerichte am Zug - in Schnellverfahren werden Brandstiftungen, Plünderungen und Gewalt auf den Strassen abgeurteilt.
Seit Montag laufen in Lyon in zwei Gerichtssälen Schnellverfahren. Dort versuchten rund 30 linksextreme Aktivisten, die Inhaftierung eines Mannes mit einem Anti-Polizei-T-Shirt zu verhindern. Solche Aktionen haben Konsequenzen:
"Das hat großen Einfluss auf die Möglichkeiten, die jeder Festgenommene hat, wenn es darum geht, wieder auf freien Fuss zu kommen. So etwas erschwert eine Entlassung deutlich. Und leider füllen sich die Gefängnisse umso mehr wir inhaftieren... also ist es kompliziert."
Sarah Ybas, Anwältin
In ganz Frankreich hat die Justiz jetzt nicht nur die Unruhen aufzuarbeiten - sondern auch den den Tod eines jungen Farbigen, der bei einer Polizeikontrolle erschossen wurde.
Der Fall polarisiert - und wird instrumentalisiert. Rechte Organisationen habe eine Spendenkampagne für den Polizisten auf die Beine gestellt, der den tödlichen Schuss abgegeben hat.
Sein Fall, der die Unruhen ausgelöst hat, steht für ein wesentlich grösseres Problem, das Frankreich zu lösen hat.
In Nordfrankreich sind die Kontrollen an der Grenze zu Belgien verstärkt worden, um die Einfuhr von Feuerwerkskörpern zu stoppen,
Verhindert werden solle, dass sich die Krawallmacher mit Nachschub an Böllern eindecken. Beiderseits der Grenze seien bereits Menschen mit Pyrotechnik gestoppt worden. Die Präfektur in Nordfrankreich ordnete bis Mitte Juli ein Verbot des Verkaufs und Mitführens von Feuerwerk sowie in Kanistern abgefüllten Benzins an.