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Wut in Nanterre nach Tod von Nahel

Trauermarsch für getöteten Jugendlichen in Nanterre
Trauermarsch für getöteten Jugendlichen in Nanterre Copyright Michel Euler/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
Copyright Michel Euler/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
Von Anelise Borges
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"Kein Polizist steht morgens auf und sagt sich, heute erschieße ich einen."

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Tausende sind in den Vororten der französischen Hauptstadt Paris auf die Straße gegangen.

Eine Frau sagt: "Nahel war ein Freund von meinem Sohn. Er war ein höflicher und netter Junge. Wir fühlen den Schmerz. Was Nahel passiert ist, das kann auch anderen passieren."

Die 17-jährige Nahel wurde am Dienstagmorgen von der Polizei getötet, nachdem er bei einer Verkehrskontrolle weggefahren war.

Der Staatsanwalt erklärte, der Beamte, der schoss, habe die „gesetzlichen Voraussetzungen für den Einsatz von Schusswaffen“ nicht erfüllt. Der Polizist wurde festgenommen.

Aber das konnte das Gefühl der Ungerechtigkeit auf den Straßen nicht dämpfen.

Ein Mann meint: "Nahel steht für Nanterre und das Leben in den Vororten. Es gibt hier viel Gewalt, über die nie jemand spricht. Dieser Fall ist in den Schlagzeilen, aber viele sterben anonym. Aber dass so viele heute hier sind, das sendet eine Botschaft: wir haben genug."

Und ein anderer sagt: "Das Problem ist, dass so etwas immer nur uns passiert, Arabern, Schwarzen. Es ist so. Wenn Eric Zemmours Sohn am Steuer gewesen wäre, wäre das nicht passiert. Deshalb sind wir heute hier. Wir wollen Gleichheit vor dem Gesetz, dieselben Rechte für alle."

Der Tod des Jugendlichen löste in ganz Frankreich gewalttätige Unruhen aus und entfachte erneut alte Wut bei Menschen, die sich aufgrund ihrer Herkunft oder Hautfarbe diskriminiert fühlen.

Die französische Polizei weist den Vorwurf des institutionalisierten Rassismus zurück.

Polizist Abdoulaye Kanté erklärt: "Der Polizist hat eine Aufgabe zu erledigen. Wenn er gegen den Ethikkodex verstößt, wird er natürlich bestraft. Kein Beamter kann das Unentschuldbare rechtfertigen. Doch was auch immer passiert ist, wir müssen verstehen, dass kein Polizist morgens aufwacht und sich sagt, heute erschieße einen."

Im ganzen Land häufen sich weiterhin Reaktionen, die auch Hoffnung geben, dass die Wut in konkrete Taten umgesetzt werden könnte – und vielleicht eine Veränderung im Leben zukünftiger Generationen bewirken könnte.

Saphia Ait Ouarabi von SOS-Rassismus sagt: "Wir haben Angst, uns daran zu gewöhnen. Weil es eine Geschichte ist, die jedes Jahr wiederkommt. Und wer könnte diese Normalisierung besser stoppen als die Jugend?"

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