Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte EGMR hat Russland zur Zahlung einer Entschädigung in Höhe von 20.000 Euro an die Tochter des ermordeten Oppositionspolitikers Boris Nemzow verurteilt.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Russland zur Zahlung einer Entschädigung in Höhe von 20.000 Euro an die Tochter des ermordeten Oppositionspolitikers Boris Nemzow verurteilt.
Die Justiz des Landes habe eine mögliche Beteiligung staatlicher Stellen an dem Mord nicht ausreichend untersucht, so die Begründung. Nemzow war am 27. Februar 2015 auf einer Brücke unweit des Kremls in Moskau mit vier Schüssen aus nächster Nähe erschossen worden.
Fünf zu langen Haftstrafen verurteilte Tschetschenen hatten die Vorwürfe bestritten und erklärt, die Tat unter Folter gestanden zu haben.
Boris Nemzow gehörte zu den wichtigsten Gegnern von Wladimir Putin. Der Fall wurde von seiner Tochter Zhanna Nemzowa vor den Europäischen Gerichtshof gebracht.
Die Untersuchg sei von einem "Mangel an Effizienz" gekennzeichnet gewesen, so das Gericht. Fünf Verdächtige wurden nach dem Mord verhaftet, ein sechster wurde während seiner Vernehmung getötet. Nach ihrem Prozess im Juli 2017 wurden diese fünf Männer aus den Republiken Tschetschenien und Inguschetien im russischen Kaukasus wegen des Mordes zu Haftstrafen zwischen 11 und 20 Jahren verurteilt.