Tote auf der Brücke zur von Russland besetzten Krim - Moskau spricht von "Terrorakt" der Ukraine

Die Krim-Brücke, die die Straße von Kertsch überspannt.
Die Krim-Brücke, die die Straße von Kertsch überspannt. Copyright AP/Copyright 2022 The AP. All rights reserved.
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Von euronews
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Bereits zum wiederholten Mal seit Beginn des russischen Kriegs ist die Brücke zur annektierten ukrainischen Halbinsel Krim angegriffen worden. Moskau beschuldigt ukrainische Geheimdienste, Kiew äußert sich zunächst zurückhaltend.

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Nach Berichten über einen Vorfall auf der Krim-Brücke mit angeblich zwei Toten beschuldigt Moskau den ukrainischen Inlandsgeheimdienst, einen "Terrorakt" verübt zu haben. Dabei habe Kiew mit Geheimdiensten der USA und Großbritanniens zusammengearbeitet, so Moskau. Untersuchungen seien eingeleitet worden. 

Moskau wirft Kiew Angriff auf die Brücke vor

Es seien Unterwasserdrohnen zum Einsatz gekommen. Kiew äußerte sich zunächst zurückhaltend. 

Der Verkehr auf der 19 Kilometer langen Brücke, die Russland mit der von Moskau annektierten Halbinsel verbindet, war zunächst zum Erliegen gekommen. 

Russische Medien sprachen von einem "Notfall", bei dem laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass ein Kind verletzt worden sei. Die Eltern, die demnach aus Belgorod stammen sollen, seien dabei ums Leben gekommen. Dies hat der Gouverneur der Oblast mitgeteilt. Anwohner berichteten von Explosionen.

Art des Vorfalls zunächst unklar

Der Verkehr sei wegen des "Notfalls" im Bereich des 145. Stützpfeilers der Brücke gestoppt worden, teilte der Chef der besetzten Krim, Sergej Aksjonow, laut Tass am Montag auf Telegram mit. Er machte keine Angaben zur Art des Vorfalls. 

Die rund 19 Kilometer lange Kertsch-Brücke auf die Krim war im Oktober 2022 bei einer Explosion schwer beschädigt worden, wurde aber wieder repariert. Ende Mai räumte der ukrainische Geheimdienst erstmals eine Beteiligung an der Explosion ein.

Aksjonow schrieb weiter, die Strafverfolgungsbehörden und alle zuständigen Dienststellen seien im Einsatz. Es würden Maßnahmen ergriffen, um die Situation wiederherzustellen. Aksjonow forderte die Bewohner auf, Ruhe zu bewahren. Bewohner der Region und Touristen sollten einen alternativen Landweg durch die von Russland besetzten Regionen in der Südukraine wählen.

Immer wieder Angriffe auf die Krim

Auf der Halbinsel kommt es immer wieder zu Drohnen-Angriffe von ukrainischer Seite. Kiew hat angekündigt, die Krim zurückerobern zu wollen. Trotz der angespannten Sicherheitslage und langer Kontrollen zieht es russische Urlauber Medienberichten aus Russland zufolge wieder in großer Zahl auf die Krim, die für Urlauber nur per Bahn oder Auto erreichbar ist. Der Juli gilt als wichtigster Urlaubsmonat in Russland. Russland hatte die ukrainische Halbinsel schon 2014 völkerrechtswidrig annektiert.

LKW-Bombe im Oktober 2022

Die Brücke war bereits im vergangenen Oktober beschädigt worden. Damals explodierte eine LKW-Bombe. Auch hier warf Moskau der Ukraine vor, einen Anschlg verübt zu haben. Monatelang war der Verkehr danach durch die Reparaturarbeiten erheblich eingeschränkt. Die Kertsch-Brücke gilt für Russland als wichtige Verkehrsverbindung, auch mit Blick auf Moskaus Angriffskrieg in der Ukraine.

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