Affäre um Geheimdokumente: Neue Vorwürfe gegen Donald Trump

Ex-US-Präsident Donald Trump
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Von Euronews mit dpa
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Eigentlich rechnete die Öffentlichkeit mit einer neuen Trump-Anklage in einem anderen Fall. Dann aber drehte sich plötzlich alles wieder um den Umgang des Ex-Präsidenten mit geheimen Regierungsdokumenten. Es gibt neue Vorwürfe - und einen weiteren Angeklagten.

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Der frühere US-Präsident Donald Trump ist in der Affäre um die Mitnahme geheimer Regierungsdokumente in weiteren Punkten angeklagt worden.

Wie aus veröffentlichten Gerichtsdokumenten hervorgeht, wird dem Republikaner unter anderem vorgeworfen, er habe einen Mitarbeiter gebeten, Kameraaufnahmen auf seinem Anwesen in Florida zu löschen, um die Ermittlungen zu behindern. Neben Trump und seinem Assistenten Walt Nauta ist nun noch ein dritter Mann angeklagt, Trumps Mitarbeiter Carlos De Oliveira.

Trump war im Juni angeklagt worden, weil er Regierungsdokumente mit höchster Geheimhaltungsstufe in seiner Villa Mar-a-Lago aufbewahrt und nach Aufforderung nicht zurückgegeben hatte. Ihm wurde die gesetzeswidrige Aufbewahrung höchst sensibler Informationen aus seiner Zeit als Präsident (2017 bis 2021) vorgeworfen. Dem 77-Jährigen Ex-Präsidenten und seinem Assistenten Nauta wurden auch die Verschwörung zur Behinderung der Ermittlungen zur Last gelegt. Beide plädierten auf nicht schuldig.

Anklage gegen zwei weitere Mitarbeiter

Im Zentrum der nun veröffentlichten erweiterten Anklageschrift steht Trumps Umgang mit Videomaterial von Überwachungskameras auf seinem Anwesen. Er soll die Löschung des Material veranlasst haben, nachdem FBI-Ermittler ihm im Rahmen der Ermittlungen bereits im Juni einen Besuch abgestattet und die Kameras entdeckt hatten. Das Justizministerium hatte das Videomaterial daraufhin angefordert, heißt es in dem Gerichtsdokument.

Mithilfe seines Assistenten Nauta, der dafür eigens nach Florida gereist sein soll, sowie seines Mitarbeiters De Oliveira soll ein weiterer Mitarbeiter zur Löschung des Materials aufgefordert worden sein. De Oliveira soll ihm gegenüber gesagt haben, der "Chef" wolle, dass alles gelöscht werde. Das Videomaterial ist von zentraler Bedeutung für die Ermittlungen, weil sie der Strafverfolgung Aufschluss darüber geben könnten, was mit den Boxen voller Geheimdokumente geschah.

Erhöhter Druck auf Trump

Die neuen Vorwürfe sind deutlich weitreichender als bislang - und sie erhöhen den Druck auf Trump. Neben den Vorwürfen zur Behinderung der Justiz beinhaltet das Dokument auch neue Vorwürfe im Zusammenhang mit dem vorsätzlichen Einbehalten von Informationen zur Landesverteidigung.

Der Gerichtsprozess in der Affäre um die Geheimdokumente soll am 20. Mai 2024 starten. Der Prozessauftakt fällt damit mitten in den Wahlkampf für die nächste Präsidentenwahl Anfang November 2024. Trump will erneut antreten. Er ist im Wahljahr gleich mit mehreren Gerichtsverfahren konfrontiert.

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