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Ukraine-Krieg: Lage an der Front und Deutschland will keine Marschflugkörper an Kiew liefern

Zerstörte Gebäude in Borodjanka in der Ukraine
Zerstörte Gebäude in Borodjanka in der Ukraine Copyright Jae C. Hong/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
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Von Euronews mit The Guardian
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In Cherson in der Ukraine ist die Kathedrale bombardiert worden. Kiew wirft Russland vor, ukrainische Kulturstätten auslöschen zu wollen. Gleichzeitig kündigt Deutschlands Verteidigungsminister an, keine Marschflugkörper vom Typ #Taurus an Kiew zu liefern.

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Bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Cherson sind insgesamt sieben Menschen verletzt worden. Das gab der Gouverneur der Region, Oleksandr Prokudin, bekannt.

Demnach habe die russische Armee die Kathedrale im Zentrum der Stadt beschossen. Dabei wurden drei Menschen, die zu dem Zeitpunkt mit einem Bus an der Kathedrale vorbeifuhren, verletzt. Sie seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, hieß es.

Als die Feuerwehr den Brand löschte, kam es zu einem erneuten Angriff: Dabei seien vier Rettungskräfte verletzt worden, wie der staatliche Rettungsdienst mitteilte.

Keine deutschen Marschflugkörper vom Typ Taurus für die Ukraine

An diesem Donnerstag erklärte der deutsche Verteidigungsminister, Deutschland werde keine Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine liefern zu wollen.

"Wir sind nach wie vor der Auffassung, dass das jetzt gerade nicht unsere vorrangigste Priorität hat", sagteBoris Pistorius beim Besuch einer Gebirgsjägerbrigade in Bayern. Die Bedenken gegen die Lieferung lägen auf der Hand. "Wir sind nicht die einzigen, die nicht liefern. Auch unsere amerikanischen Verbündeten liefern diese Marschflugkörper nicht. Unsere haben eine besondere Reichweite."

Offenbar gegenseitige Drohnenangriffe

Unterdessen haben sowohl die Ukraine als auch Russland erneut feindliche Drohnenangriffe gemeldet. Die ukrainische Flugabwehr habe alle 15 Shahed-Drohnen in der Nacht zum Donnerstag abgeschossen, teilten die Luftstreitkräfte am Donnerstagmorgen in Kiew mit. Zerstört worden seien auch sieben russische Aufklärungsdrohnen. Über Schäden oder Verletzte war zunächst nichts bekannt.

Das russische Verteidigungsministerium teilte am Morgen mit, im Raum Kaluga sei eine ukrainische Attacke abwehrt worden. Insgesamt wurden demnach sechs Drohnen vernichtet. Auch dort gab es nach offiziellen Angaben keine Verletzten oder Schäden. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich häufig nicht unmittelbar unabhängig überprüfen.

Schutz von Häfen: Selenskyj pocht auf mehr Hilfe bei Luftverteidigung

Angesichts von wiederholten russischen Angriffen auf ukrainische Hafeninfrastruktur und Getreide-Lager hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut mehr internationale Unterstützung bei der Flugabwehr angemahnt.

"Gemeinsam mit unseren Partnern tun wir unser Bestes, um die Lieferung von Luftverteidigungssystemen zu steigern", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache. Jeder Angriff sei ein gemeinsames Problem. "Nicht nur für die Ukraine, sondern auch für all diejenigen in der Welt, deren Stabilität Russland zu zerstören versucht."

Mit seinem Angriffskrieg wolle Moskau eine "globale Katastrophe" herbeiführen, sagte Selenskyj. Die russischen Angreifer spekulierten auf Krisen am Lebensmittelmarkt und steigende Preise, von denen sie dann selbst profitieren könnten, fügte er hinzu. "Das sind sehr, sehr gefährliche Hoffnungen."

Russland, das bereits seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, hatte im Juli unter internationalem Protest ein Abkommen zum Export ukrainischen Getreides aufgekündigt und bombardiert seitdem immer wieder ukrainische Häfen.

Moskau schränkt Verkehr durch Kertsch-Meerenge bei der Krim ein

Russland schränkt die Schifffahrt durch die Straße von Kertsch, die das Schwarze Meer und das Asowsche Meer miteinander verbindet, weiter ein. Auch der Luftraum über der Meerenge sei gesperrt, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. In einem als "vorübergehend gefährlich" markierten Bereich sei die Durchfahrt durch die Meerenge für Schiffe verboten - es sei denn, sie seien tagsüber in offiziell empfohlenen Fahrrinnen unterwegs, hieß es. Ausnahmen gelten demnach etwa für Wasserfahrzeuge der russischen Marine und des Grenzschutzes.

Eine offizielle Begründung wurde nicht genannt. Über die Straße von Kertsch führt allerdings die Krim-Brücke, die die von Moskau annektierte ukrainische Halbinsel Krim und das russische Festland miteinander verbindet. Erst vor wenigen Wochen wurde das 19 Kilometer lange Bauwerk beschädigt - Moskau führt das auf einen Drohnenangriff zurück und macht die Ukraine dafür verantwortlich.

Vermintes Gelände erschwert Gegenoffensive

Nach ukrainischen Angaben sind die russischen Bodentruppen derzeit nicht auf dem Vormarsch, sondern haben sich in den von ihnen kontrollierten Gebieten verschanzt und diese vermint. Der Feind habe sich "sehr gründlich" auf diese Ereignisse vorbereitet, erklärte der Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrates, Oleksij Danilow, im staatlichen Fernsehen. "Die Zahl der Minen auf dem Gebiet, das unsere Truppen zurückerobert haben, ist völlig verrückt. Im Durchschnitt gibt es drei, vier, fünf Minen pro Quadratmeter."

Das mache es den ukrainischen Truppen schwer, nach Osten und Süden vorzudringen. Der Vormarsch sei langsamer als erhofft, aber man könne nichts überstürzen, weil Menschenleben auf dem Spiel stünden. "Es gibt keinen festen Zeitplan", sagte Danilow. "Ich habe nie das Wort Gegenoffensive benutzt. Es gibt militärische Operationen, und die sind komplex, schwierig und hängen von vielen Faktoren ab."

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