Dänemark wagt als erstes Land den Schritt, Schweden könnte bald nachziehen. Koranverbrennungen, die eine Zeit lang täglich in Dänemark vorkamen, werden künftig mit Gefängnis bestraft. Dies sei ein politisches Signal, sagte die Regierung in Kopenhagen.
Die dänische Regierung will die öffentliche Verbrennung des Korans und anderer heiliger Schriften wie der Bibel künftig als Straftat einstufen. Bisher hatten die von muslimischen Ländern als Schändungen verurteilten Koran-Verbrennungen keine juristischen Folgen.
Der dänische Justizminister Peter Hummelgaard begründete den Schritt: "Das sind sinnlose Sticheleien, die nichts anderes bezwecken, als Zwietracht und Hass zu schüren. Wenn einzelne Menschen demonstrativ den Koran verbrennen, wie wir es in letzter Zeit täglich gesehen haben, ist das ein grundsätzlich verhöhnender und auch unsympathischer Akt. Es schadet Dänemark und den dänischen Interessen, und es besteht die Gefahr, dass die Sicherheit der Dänen im Ausland und im eigenen Land beeinträchtigt wird".
Auch Schweden überprüft gerade die Gesetzeslage
Das dänische Außenministerium erfasste in jüngerer Vergangenheit 170 Protestaktionen vor Botschaften muslimischer Länder. Oft seien dabei Korane verbrannt worden.
Die Aktionen in Dänemark und anderen europäischen Ländern führten zu teilweise heftigen Reaktionen in der muslimischen Welt und sorgen für diplomatische Verstimmungen. Die Terrororganisation Al-Kaida hatte sogar zu Anschlägen gegen Dänemark und Schweden aufgerufen. Auch die schwedische Regierung prüft zur Zeit die Änderung von Vorschriften für öffentliche Versammlungen.
Die Regierung in Kopenhagen sprach jetzt von einem wichtigen politschen Signal, das Dänemark in die Welt senden will.