Israels Grenzstädte am Gazastreifen sind leergefegt

Die israelische Polizei löscht ein Feuer nach einem Raketeneinschlag in Sderot, im Süden Israels
Die israelische Polizei löscht ein Feuer nach einem Raketeneinschlag in Sderot, im Süden Israels Copyright Ariel Schalit/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
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Von Valérie Gauriat
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Die meisten der 30.000 Anwohner:innen der Stadt Sderot sind in sichere Zonen evakuiert worden.

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Die Straßen der israelischen Stadt Sderot, nur einen Kilometer vom Gazastreifen entfernt, sind nach den Hamas-Angriffen am vergangenen Samstag wie leergefegt. Die meisten der 30.000 Anwohner:innen sind in sichere Zonen evakuiert worden.

Der israelische Sanitätsdienst gehört zu denen, die vor Ort bleiben. Nur wenige Minuten nach unserer Ankunft heulen die Sirenen - das heißt in Rennen in den Schutzraum.

"Es ist ein neues Trauma. Wir kennen das, dass der Alarm jeden Tag stündlich heult. Wir verlassen die Häuser, gehen in die Schutzräume und danach geht das Leben weiter. Aber das war etwas anderes. Samstag um 6 Uhr morgens. Terroristen holen dich aus dem Bett. Aus deinem Haus", sagt dieser Sanitäter.

Tova und ihr Mann Ashar sind die einzigen, die in ihrem Haus geblieben sind. Warum sie nicht gegangen sind, will Euronews-Reporterin Valérie Gauriat wissen. 

"Wohin soll ich gehen, wozu? Das ist mein Haus. Ich habe einen Schutzraum, meine Kleidung, ich habe alles hier. Ich muss nirgendwo hingehen. Und mein Mann ist hier", fügt Tova lachend hinzu.

Mark hat sich ebenfalls entschieden zu bleiben. Sein Laden ist der einzige, der geöffnet bleibt.

"Wenn ich etwas für andere mache, auch wenn es nur etwas Kleines ist, gibt mir das einen Sinn, das ist der Grund, warum ich öffne", sagt er und weiter: "Wir werden kämpfen. Es ist unser einziges Zuhause. Wir haben keinen Ort auf der Welt, wohin wir gehen können. Nur diesen."

"Die Atmosphäre in Sderot ist unheimlich - und sie wird nur durch das Geräusch von Drohnen, Kriegsflugzeugen und etwas, das wie Mördergranaten aussieht, die gen Gazastreifen gefeuert werden. Diejenigen, die noch immer in der Stadt sind, warten angespannt auf die angekündigte Bodenoffensive auf den Gazastreifen", fasst Euronews-Reporterin Valérie Gauriat zusammen.

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