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Irans Angriffe zeigen: Es fehlt in Israel an Bunkern und nicht alle sind sicher

Israelis suchen Schutz in einem Bunker, nachdem eine Sirene vor Raketenbeschuss aus dem Iran gewarnt hat, in Jerusalem, am Sonntag, 15. Juni 2025
Israelis suchen Schutz in einem Bunker, nachdem eine Sirene vor Raketenbeschuss aus dem Iran gewarnt hat, in Jerusalem, am Sonntag, 15. Juni 2025 Copyright  Ohad Zwigenberg/ AP
Copyright Ohad Zwigenberg/ AP
Von Ekbal Zein & يورونيوز
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Ein Bunker in Israel hat einer israelischen Rakete nicht standgehalten. Vier Menschen wurden getötet.

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Der Schock in Israel ist groß: Wie eine vorläufige Untersuchung der Armee ergab, durchdrang eine iranische ballistische Rakete im Morgengrauen die Wand eines Schutzbunkers im Zentrum des Landes.

Zu dieser Zeit hielten sich mehrere Menschen im Schutzraum auf, es gab mindestens vier Todesopfer.

Drei von ihnen wurden tot im Bunker, ein weiterer im gegenüberliegenden Gebäude aufgefunden. Es wird angenommen, dass er durch die Intensität der Explosion weggeschleudert wurde.

Der Vorfall löste im ganzen Land Panik aus und verstärkte die Wut der Bewohner auf die Regierung. Es verstärken sich die Sorgen, wonach die Bunker nicht in der Lage seien, schweren Raketen standzuhalten.

Der Sprecher der iranischen Armee warnt die Israelis davor, in den Notunterkünften zu bleiben

Nach dem Angriff drohte Israels Verteidigungsminister den Bewohnern Teherans damit, dass sie den Preis dafür zahlen würden: "Der arrogante Diktator in Teheran hat sich in einen feigen Mörder verwandelt, der absichtlich auf die zivile Ziele schießt". Dabei bezog er sich auf das iranische Oberhaupt Ali Khamenei.

Die Zeitung Israel Hayom zitierte die Streitkräfte mit der Aussage, dass etwa 40 Prozent der Einwohner Tel Avivs in Gebäuden leben würden, die nicht über Schutzräume verfügen, die den Normen entsprechen, und dass zehntausende Altbauten in der Hauptstadt überhaupt nicht mit einer solchen Art von Schutz ausgestattet wären.

Die Zerstörung ist auch in Israel groß

Tel Aviv und Haifa leiden angesichts der heftigen iranischen Angriffe bereits unter einem gravierenden Mangel an Bunkern. Dieselbe Zeitung zitierte Zeugen in der Hauptstadt mit den Worten, dass sie "keinen Schutz haben und die Nachbarn uns die Türen zu ihren Unterkünften verschließen", weil sie überfüllt seien.

Auch der iranische Armeesprecher hatte davor gewarnt, dass "die Unterkünfte nicht mehr sicher sind". Er riet den Israelis, alle Gebiete zu verlassen.

Das israelische Zivilschutzgesetz von 1951 schreibt vor, dass alle Häuser, Wohn- und Industriegebäude über Bombenschutzräume verfügen müssen, wobei sich mehrere Häuser oder Wohngebäude einen einzigen Schutzraum teilen können.

Was die Obdachlosen betrifft, so richtete die Nichtregierungsorganisation Gagon 1986 die erste provisorische Obdachlosenunterkunft ein. Heute gibt es 13 Obdachlosenunterkünfte in Tel Aviv.

Mangel in den arabischen Gebieten

Auf der anderen Seite sind auch die arabischen Gebiete nicht ausreichend gegen Raketenbeschuss gewappnet, sei es durch das Fehlen ausreichender Schutzräume, sei es durch die offensichtliche Diskriminierung im israelischen Luftabwehrsystem, das arabische Städte als offene Gebiete behandelt, die im Notfall nicht geschützt sind, sowie durch die Missachtung der Anweisungen der Streitkräfte durch die arabischen Bürger.

Vor zwei Tagen schlug eine iranische Rakete, die von der israelischen Luftabwehr nicht abgefangen wurde, direkt in ein Gebäude in der galiläischen Stadt Tamra ein und tötete vier Frauen aus derselben Familie und verletzte mehrere andere.

Der Bürgermeister von Tamra, Abu Rumi erklärte gegenüber CNN, dass nur 40 Prozent der 37.000 Einwohner der Stadt über sichere Räume oder brauchbare Schutzräume verfügen. Es gäbe keine öffentlichen Bunker oder Schutzräume, wie sie in den meisten israelischen Städten und Gemeinden üblich seien, sagte er.

Nach den iranischen Angriffen habe die Stadtverwaltung beschlossen, in Tamra Bildungseinrichtungen zu eröffnen, die als Schutzräume für diejenigen genutzt werden könnten, die sich in ihren Häusern nicht sicher fühlten. Rumi erklärte: "Die Regierung hat den Bau von Unterkünften in unserer Stadt nie finanziert, weil sie andere Prioritäten hat."

Notunterkünfte auf der ganzen Welt: Keine festen Standards

In Ländern auf der ganzen Welt gibt es keine einheitlichen Standards für den Bau von Notunterkünften, da die Sicherheitslage, die wirtschaftlichen Kapazitäten und die Infrastruktur sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen unterschiedlich sind.

In Ländern wie dem Iran, im Libanon und Jemen nutzen die Behörden U-Bahn-Stationen und Schulen als Schutzräume, da es dort keine befestigten Räume zum Schutz der Zivilbevölkerung gibt, obwohl es sich um Konfliktgebiete handelt.

Die Kriterien für den Bau von Bunkern unterscheiden sich auch in Bezug auf die Konstruktion, die Aufstellung und die Kapazität, das gesamte Staatsgebiet abzudecken. In der Schweiz beispielsweise gibt es mehr als 370.000 Atombunker, genug, um die gesamte Bevölkerung unterzubringen.

In Opidum in der Nähe von Prag wurde in den 1980er Jahren in Zusammenarbeit zwischen der Sowjetunion und der Tschechoslowakei (heute Tschechische Republik und Slowakei) einer der geheimsten Atombunker entwickelt. Er ist heute der größte unterirdische Bunker der Welt und wurde renoviert, um ein Schwimmbad, einen Hubschrauberlandeplatz und ein ausgeklügeltes Verteidigungssystem einzurichten.

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