Bei der Parlamentswahl in Polen hat ein Bündnis aus drei Oppositionsparteien laut dem amtlichen Endergebnis eine Mehrheit der Sitze errungen. Die drei Parteien konnten 54 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen.
Stimmauszählung in Polen beendet: Drei Oppositionsparteien, die sich die Wiederherstellung demokratischer Standards in Polen auf die Fahnen geschrieben haben, erhielten bei den Parlamentswahlen am Sonntag zusammen mehr als 54 % der Stimmen und sind damit in der Lage, die künftige Regierung zu stellen.
Dies gab die Wahlkommission in Warschau nach Auszählung aller Stimmen bekannt. Die bisherige nationalkonservative Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) verfehlte die absolute Mehrheit.
Die Wahlkommission bestätigte auch die historisch hohe Wahlbeteiligung. 75 % der Wahölberechtigten hätten sich beteiligt. Die bislang höchste Beteiligung lag bei 63 % im Jahr 1989.
Regierungspartei PiS steht allein
Für das größte Oppositionsbündnis, die liberalkonservative Bürgerkoalition, stimmten 30,7 Prozent. Die KO plant eine Regierungskoalition mit dem christlich-konservativen Dritten Weg (14,4 Prozent) und dem Linksbündnis Lewica (8,61 Prozent).
Das Dreierbündnis kommt zusammen auf 248 der insgesamt 460 Sitze und damit eine Mehrheit der Mandate.
Die PiS bekam laut Wahlkommission 35,38 Prozent der Stimmen und wird mit 194 Abgeordneten stärkste Kraft im neuen Parlament., wäre aber auf einen Partner angewiesen. Dafür käme nur die ultrarechte Konfederacja infrage, doch die brachte es auf 7,16 Prozent und 18 Sitze, was nicht für die erforderliche Parlamentsmehrheit ausreicht.