Sturmtief Ciaran: Heftige Winde ziehen über Frankreich und den Süden Englands

In Newry, Nordirland, räumt ein Mann nach heftigen Regenfällen sein Geschäft
In Newry, Nordirland, räumt ein Mann nach heftigen Regenfällen sein Geschäft Copyright Brian Lawless/PA
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Von Euronews
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Schwere Stürme sind in der Nacht über Frankreich und Südengland hinweggezogen. Auch am Donnerstag drohen heftige Böen, Sturmwellen und Starkregen. In Deutschland dürfte das Sturmtief Ciaran aber deutlich schwächer auftreten.

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Frankreich, England sowie weitere Länder Westeuropas werden weiterhin von Starkwind und Überflutungen heimgesucht. Vor allem die Region um den Nordwesten Frankreichs und der englischen Südküste könnten die höchsten Windgeschwindigkeiten erleben, die man seit Jahrzehnten erlebt hat.

Nachdem in der Nacht heftige Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von über 170 km/h über Teile Frankreichs hinweg gezogen sind, waren am Donnerstagmorgen rund 1,2 Millionen Haushalte ohne Strom, davon 780.000 in der Bretagne, wie der Netzbetreiber Enedis mitteilte. Im westlichen Departement Finistère wurde ein Mensch bei einem Verkehrsunfall leicht verletzt. Es gab etliche Feuerwehreinsätze. Am Flughafen Nantes konnten Flüge wegen der Wetterlage nicht landen und wurden Richtung Süden nach Toulouse umgeleitet.

Einschränkungen im Verkehr

In den Regionen Bretagne, Normandie, Pays de Loire, Hauts de France und Centre Val de Loire wurde der Zugverkehr für Donnerstag weitgehend eingestellt. In drei besonders stark betroffenen Départements rief Verkehrsminister Clément Beaune dazu auf, das Auto nicht zu benutzen. Auch Lastwagen durften zunächst nicht fahren. Teils sollten herabgesenkte Maximalgeschwindigkeiten im Straßenverkehr gelten. Gemeinden hatten noch am Mittwoch Dämme verstärkt und zusätzliche Barrikaden nahe der Küste errichtet.

An der gesamten französischen Atlantikküste, der Nordküste sowie der östlichen Mittelmeerküste gilt laut Wetterdienst Météo France bis zum Abend Überschwemmungsgefahr durch Sturmwellen. Man geht jedoch davon aus, dass die stärksten Winde im Land schon am Vormittag vorbei sein werden.

Wenige Auswirkungen in Deutschland

Hohe Windgeschwindigkeiten werden auch in Großbritannien bis zum Vormittag erwartet, speziell in den Grafschaften Cornwall und Devon. Bis in den Abend hinein soll das Sturmtief an der Südostküste von Hampshire bis Kent und Essex wüten. Der britische Wetterdienst Met Office warnte vor Lebensgefahr durch herumfliegende Trümmerteile und umstürzende Bäume. Im Süden des Landes und auf den Kanalinseln sollen heute mehr als 300 Schulen geschlossen bleiben.

Deutschland soll von dem Tief auch etwas zu spüren bekommen, aber nur sehr abgeschwächt. Der Deutsche Wetterdienst erwartet Sturmböen von maximal 85 Kilometer pro Stunde vor allem in höheren Lagen und an der Nordseeküste, auf dem Brocken im Harz bis zu 100 Stundenkilometer.

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