Die nationalistische Opposition in Nordmazedonien hat gegen die Verfassungsänderung zugunsten der bulgarischen Minderheit gestimmt. Der Streit in Skopje ist ein Vorspiel auf den Wahlkampf.
In Nordmazedonien tobt der Streit über eine Verfassungsänderung zu den Rechten der bulgarischen Minderheit im Land. Die nationalistische Oppositionspartei VMRO-DPMNE - die als pro-russisch und pro-serbisch gilt - hat im Parlament gegen die Reformpläne gestimmt. VMRO-DPMNE steht für "Innere Mazedonische Revolutionäre Organisation – Demokratische Partei für Mazedonische Nationale Einheit". Die Partei war zunächst christdemokratisch, wurde dann aber nationalistischer.
Branko Gerovski ist Redakteur der Zeitung "Plus info". Er erklärt gegenüber Euronews-Serbien, was seiner Meinung nach viele Menschen in Nordmazedonien denken: "Die Mazedonier haben im Prinzip nichts dagegen, dass die bulgarische Nationalität in der Verfassung anerkannt wird. Allerdings sollte die Präambel die historische Kontinuität des mazedonischen Volkes, der mazedonischen Nation und die Besonderheit der ursprünglichen mazedonischen Sprache betonen."
"Wenn wir den europäischen Weg gehen wollen"
Unter dem Druck Griechenlands hat die ehemalige jugoslawische Teilrepublik Mazedonien sich in Nordmazedonien umbenannt.
Die EU fordert von Nordmazedonien die Anerkennung der Rechte der bulgarischen Minderheit. Und die Regierungspartei will sich daran halten.
Darko Kaevski, der Sprecher der Regierungspartei Sozialdemokratische Allianz, erklärt: "Wir als Land müssen diese Verpflichtung erfüllen, wir müssen sie umsetzen, wenn wir den europäischen Weg weitergehen wollen."
Vor der Verfassungsänderung - die für Juni geplant ist - gibt es in Nordmazedonien im April Präsidentschafts- und im Mai Parlamentswahlen.