"Hamas, die neuen Nazis": Netanjahu zeigt "Mein Kampf"

Provisorisches Zeltlager in Rafah, Gazastreifen. 27. Januar 2024.
Provisorisches Zeltlager in Rafah, Gazastreifen. 27. Januar 2024. Copyright Fatima Shbair/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
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Von Christoph Debetseuronews mit AP
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Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hat die Hamas als "neue Nazis" bezeichnet und zum Beweis eine arabische Ausgabe von Hitlers "Mein Kampf" gezeigt, die im Gazastreifen gefunden worden sein soll. Unterdessen machen die Verhandlungen über einen Waffenstillstand Fortschritte.

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Die harsche Kritik Israels an der Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs zu den Völkermordvorwürfen gegen Israel im Gazastreifen hält an. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete die Hamas als „neue Nazis“. Zum Beweis zeigte Netanjahu bei seiner Videoansprache am Samstag Hitlers „Mein Kampf“ auf Arabisch und erklärte, das Buch sei von israelischen Soldaten im Gazastreifen entdeckt worden.

In Chan Junis erhöhen israelische Streitkräfte den Druck. Nach palästinensischen Angaben bombardieren die Israelis alles, was sich bewegt.

In der Nähe des Nasser-Krankenhauses, das größte im Gazastreifen, das noch in Betrieb ist, schlugen Geschosse ein.

Tausende Palästinenser, die vor den Kämpfen und Bombenangriffen in Chan Junis in Richtung Rafah an der Grenze zu Ägypten fliehen, treffen dort auf unwirtliche  Bedingungen. Ein Winterregen hat die gesamte Stadt überschwemmt, darunter auch zahlreiche Lager für Vertriebene.

An der diplomatischen Front machen die Verhandlungen über einen Waffenstillstand und einen Gefangenenaustausch Fortschritte. Laut zwei hochrangigen US-Verhandlungsführern wird darüber gesprochen, dass Israel seine Militäroperationen gegen die Hamas in Gaza für zwei Monate aussetzt, als Gegenleistung für die Freilassung von mehr als 100 Geiseln, die bei dem Angriff auf Israel am 7. Oktober gefangen genommen wurden Beamte.

Die Beamten, die um Anonymität baten, um die sensiblen Verhandlungen zu besprechen, sagten am Samstag, dass das noch zu besiegelnden Abkommen in zwei Phasen umgesetzt werden soll.

In der ersten Phase würden die Kämpfe eingestellt, um die Freilassung der verbleibenden Frauen, älteren und verwundeten Geiseln durch die Hamas zu ermöglichen.

Israel und Hamas würden dann versuchen, in den ersten 30 Tagen der Pause Einzelheiten für eine zweite Phase auszuarbeiten, in der israelische Soldaten und Zivilisten freigelassen werden. Das sich abzeichnende Abkommen sieht außerdem vor, dass Israel mehr humanitäre Hilfe für den Gazastreifen zulassen muss.

Obwohl das vorgeschlagene Abkommen den Krieg nicht beenden würde, sind US-Beamte zuversichtlich, dass ein solches Abkommen den Grundstein für eine dauerhafte Lösung des Konflikts legen könnte.

CIA-Direktor Bill Burns wird voraussichtlich am Sonntag in Frankreich die Konturen des sich abzeichnenden Abkommens mit dem Chef des israelischen Geheimdienstes MossadDavid Barnea,dem katarischen Premierminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und dem ägyptischen Geheimdienstchef Abbas Kamel besprechen.

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