Euro ersetzt Serbischen Dinar: Serben im Nordkosovo erbost

Menschen vor einem Geldautomaten im Nordkosovo
Menschen vor einem Geldautomaten im Nordkosovo Copyright Bojan Slavkovic/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
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Von euronews
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Im Kosovo lebt eine Minderheit von Serben. Im Norden des Landes aber bilden sie die Mehrheit. Dort gilt nun, wie im Rest des Kosovo, der Euro als einzige Währung.

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Ab dem 1. Februar wird der serbische Dinar im Nordkosovo nicht mehr als Währung anerkannt. Fortan wird - wie im Rest des Kosovo - auch im Norden des Landes der Euro gelten. 

Serben im Nordkosovo zeigen sich beunruhigt

Dort leben in der Mehrheit Serben. Viele von ihnen sind durch die Änderung seitens der kosovarischen Regierung alarmiert. Stimmen aus Mitrovica: 

"Was auch immer sie vorhaben, der Westen lässt ihnen freie Hand, also sind wir ihnen ausgeliefert", so ein Passant. Und ein anderer meint: "Für Serben ist das ein echtes Desaster. Ich bin in Rente und ich weiß nicht wie ich jetzt mein Geld bekommen werde."

"Es wird unser Leben schwieriger machen und die Leute werden weggehen", so ein weiterer Passant. 

Vier Wochen für die Umstellung auf den Euro

Die meisten der im Norden Kosovos lebenden Serben sind Beamte und erhielten ihre Gehälter und Renten bisher in Dinar. Ahmet Ismaili ist Gouverneur der Zentralbank des Kosovo: 

"Wir geben die Regeln vor und sie müssen umgesetzt werden. Jetzt sagen die Serben, dass sie Zeit brauchen für die Umsetzung. Aber aus unserer Warte stand dafür bereits genug Zeit zur Verfügung."

Bis zu vier Wochen sollen serbischen Gemeinden Zeit haben für den Umstieg auf den Euro als einzige Währung. Das hat der Vizeministerpräsident des Kosovo mitgeteilt.

"Die Regularien der Zentralbank sagen nicht, ob der Dinar oder andere Währungen weiter genutzt werden können. Denn die Bank kümmert sich nur um eine Währung, nämlich um den Euro", so Besnik Beslimi. Er führt den Dialog mit der serbischen Seite. 

Die EU und die USA waren mit der Entscheidung Pristinas einverstanden. Doch sowohl Washington als auch Brüssel verlangten vom Kosovo einen Aufschub der Umsetzung.

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