Täglich russischer Beschuss: Ein Dorf bei Bachmut leistet Widerstand

Von Predtechyne sind nur noch Ruinen übrig geblieben. Das Dorf nahe Bachmut in Donezk hatte einst 150 Einwohner. Doch 20 davon wolllen trotz täglichem Beschuss nicht weg.
Von Predtechyne sind nur noch Ruinen übrig geblieben. Das Dorf nahe Bachmut in Donezk hatte einst 150 Einwohner. Doch 20 davon wolllen trotz täglichem Beschuss nicht weg. Copyright Euronews
Copyright Euronews
Von Diana ResnikValerie Gauriat
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Das Dorf Predtechyne nahe Bachmut in Donezk ist nichts als eine Ruine. Einst hatte es 150 Einwohner, doch sie mussten wegen anhaltendem Beschuss evakuiert werden. 20 der Dorfbewohner halten dem russischen Angriff Stand. Oleksandr ist einer von ihnen.

WERBUNG

Von Predtechyne sind nur noch Ruinen übrig geblieben. Das Dorf, das in der ostukrainischen Region Donezk in der Nähe von Bachmut liegt, ist nur ein paar Kilometer von der Frontlinie entfernt. Einst hatte es 150 Einwohner. Die meisten wurden evakuiert.

Doch einige von ihnen weigern sich, ihr Zuhause aufzugeben. Oleksandr ist einer der 20 Dorfbewohner, der trotz der anhaltenden Kriegshandlungen geblieben ist.

Wenn ich zu Hause gewesen wäre, wäre ich jetzt tot.

"Gott sei Dank war ich nicht zu Hause. Wenn ich zu Hause gewesen wäre, wäre ich jetzt tot", sagt Oleksandr. Seine Frau hat sich in einer nahegelegenen Stadt in Sicherheit gebracht. Aber er ist geblieben. "Hier wurde alles zerstört. Ich habe alles von Grund auf neu aufgebaut."

Der ehemalige Schweißer ist nun arbeitslos und auf wöchentliche Lieferungen von Lebensmitteln durch Freiwillige angewiesen. 

"So lebe ich", erzählt Oleksandr während er uns sein Haus zeigt. Er lebt in zwei kleinen Zimmern. Das Dach seines Hauses hat vom Beschuss Löcher.  

Der Krieg ist die härteste Arbeit die es in diesem Leben gibt.

Draußen wartet ein ukrainischer Soldat, der in der Gegend kämpft. Er möchte nicht erkannt werden: "Ich komme von unseren Positionen. Es ist schwer. Die Kämpfe dauern an. Sie versuchen, Awdijiwka einzunehmen. Sie kommen, sie kommen! Der Krieg ist die härteste Arbeit, die es in diesem Leben gibt. Na gut. Ich werde meine Reise fortsetzen, um dem Vaterland zu dienen. Auch Ihnen eine gute Reise."

Um uns herum sind Explosionsgeräusche zu hören. Doch Oleksandr ist zuversichtlich, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen wird. "Ich glaube, wir werden gewinnen und alles wieder aufbauen. Damit alles wieder so ist, wie früher."

Dies ist mein Land.

Euronews-Korrespondentin Valerie Gauriat will wissen, was ihn dazu bewegt, in einem Gebiet zu bleiben, das tagtäglich unter Beschuss steht: "Diese Hoffnung bringt Sie dazu, hier zu bleiben? Sie wollen nicht weggehen, egal was passiert?" "Dies ist mein Land", antwortet Oleksandr. "Das ist das Land meines Vaters. Das Land meines Großvaters und meines Urgroßvaters. Warum sollte ich irgendwo hingehen?"

Weiter erzählt er: "Keiner wäre hier geblieben, wenn er nicht glauben würde, dass wir gewinnen werden und dass der Krieg mit unserem Sieg enden wird."

Euronews-Korrespondentin Valerie Gauriat berichtete aus Predtechyne: "Während die wenigen Menschen, die sich entschieden haben, in den Dörfern nahe der Frontlinie zu bleiben, Vertrauen in ihre Armee haben, bleibt die Situation angespannt, wie man an den Explosionen hören kann. Das ukrainische Militär wappnet sich gegen jeden Versuch der Russen, dieses Gebiet zu erobern."

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Russland errichtet "Zarenzug": Mehr als 2000 Güterwaggons sollen Ukraine stoppen

2 Jahre Krieg, Zerstörung und Leid: Die Ukraine glaubt dennoch an den Sieg

Erstmals Austausch von insgesamt 48 Kindern zwischen Russland und der Ukraine