Wladimir Putin soll die Präsidentschaftswahl in Russland mit gut 87 Prozent der Wählerstimmen gewonnen haben. Bei der Abstimmung waren keine echten Oppositionskandidaten zugelassen.
Nach ersten Auszählungen soll Wladimir Putin die Präsidentschaftswahl in Russland mit 87,34 Prozent der Wählerstimmen gewonnen haben. Die dreitägige Abstimmung galt nicht als frei. Es wurden keine echten Oppositionskandidaten zugelassen. Außerdem weisen unabhängige Beobachter auf systematischen Betrug hin.
Keine freie Abstimmung
Bereits am ersten Wahltag am Freitag wurden zahlreiche Verstöße gegen das in Russland offiziell geltende Wahlrecht dokumentiert. So wurde unter anderem Druck auf die Angestellten staatlicher Unternehmen ausgeübt. Laut Berichten unabhängiger Beobachter wurden sie gedrängt, ihre Stimme für Putin abzugeben. Einige hatten sogar Beweisfotos des ausgefüllten Wahlscheins anfertigen müssen. Zudem seien Unmengen von im Voraus ausgefüllten Stimmzetteln in die Wahlurnen gesteckt worden. Auch das russische Online-Verfahren könne leicht manipuliert werden.
Rekordergebnis für Putin
Für Präsident Putin handelt es sich in vielerlei Hinsicht um ein Rekordergebnis. Laut den offiziellen Zahlen hat er 87,34 Prozent der Wählerstimmen erhalten. 2018 stimmten laut offiziellen Zahlen 76,7 Prozent der Wähler für Putin ab.
Hinter ihm befanden sich Nikolai Kharitonov mit 4,11 Prozent, Wladislaw Dawankow mit 4,01 Prozent und Leonid Sluzki mit 3,11 Prozent der Wählerstimmen. Diese offiziellen Gegenkandidaten galten jedoch als Marionetten Moskaus. Der bekannteste Oppositionelle, Alexej Nawalny, war Mitte Februar in einem der härtesten russischen Straflager gestorben. Andere bedeutende Oppositionelle sitzen entweder in Haft oder sind zwischenzeitlich ins Ausland geflüchtet.
Die Wahlbeteiligung betrug laut der zentralen Wahlkommission 74,22 Prozent. Das ist ein historischer Rekord für die Präsidentschaftswahlen in Russland. Im Osten des Landes hätten sogar 75 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.