EventsVeranstaltungenPodcasts
Loader
Finden Sie uns
WERBUNG

Ex-Verteidigungsminister Gantz droht mit Rückzug aus Kriegskabinett

Benny Gantz
Benny Gantz Copyright Mark Schiefelbein/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
Copyright Mark Schiefelbein/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
Von euronews & Christoph Debets
Zuerst veröffentlicht am
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Der wichtigste politische Gegenspieler von Ministerpräsident Netanjahu, Ex-Verteidigungsminister Benny Gantz, hat angedroht, sich aus dem Kriegskabinett zurückzuziehen, wenn bis zum 8. Juni kein Plan ausgearbeitet wird, der eine internationale Verwaltung für den Nachkriegs-Gazastreifen vorsieht.

WERBUNG

Die Ankündigung vertieft die Kluft innerhalb der israelischen Führung mehr als sieben Monate nach Beginn eines Krieges, in dem Israel seine erklärten Ziele, die Hamas zu zerschlagen und die Rückkehr der Geiseln zu erreichen, noch immer nicht erreicht hat.

Gantz stellte einen Sechs-Punkte-Plan vor, der die Rückkehr der Geiseln, die Beendigung der Hamas-Herrschaft, die Entmilitarisierung des Gazastreifens und die Einrichtung einer internationalen Verwaltung für zivile Angelegenheiten umfasst. Es unterstützt auch Bemühungen zur Normalisierung der Beziehungen zu Saudi-Arabien und zur Ausweitung des Militärdienstes auf alle Israelis.

„Wenn Sie den Weg der Fanatiker wählen und die gesamte Nation in den Abgrund führen, werden wir gezwungen sein, aus der Regierung auszutreten“, sagte Gantz.

Sein Abgang würde dazu führen, dass der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu noch stärker von seinen rechtsextremen Verbündeten abhängig wäre, die bei den Verhandlungen über einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln eine harte Linie vertreten haben und der Meinung sind, dass Israel Gaza besetzen und dort erneut jüdische Siedlungen errichten sollte.

Gantz sprach wenige Tage, nachdem der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant, als drittes Mitglied des Kriegskabinetts, erklärt hatte, er werde nicht auf seinem Posten bleiben, wenn Israel sich für eine Wiederbesetzung des Gazastreifens entscheiden würde. Verteidigungsminister Gallant forderte die Regierung außerdem auf, Pläne für die Verwaltung des Territoriums durch Palästinenser auszuarbeiten.

Gantz sagte, dass „persönliche und politische Erwägungen begonnen haben, in das Allerheiligste der Sicherheit Israels einzudringen“, was von manchen als verdeckter Seitenhieb auf Netanjahu angesehen werden dürfte. Netanjahus Kritiker werfen ihm vor, den Krieg verlängern zu wollen, um Neuwahlen zu vermeiden. Netanjahu bestreitet dies jedoch.

Weiter heftige Gefechte

Bei einem israelischen Luftangriff sind im Zentrum des Gazastreifens 20 Menschen ums Leben, hauptsächlich Frauen und Kinder. Auch am Sonntag tobten im Norden des Gazastreifens Kämpfe, während sich die israelischen Parteien darüber streiten, wie der Gazastreifen verwaltet werden soll.

Militärsprecher Flotillenadmiral Daniel Hagari gab bekannt, dass die vierte Leiche einer israelischen Geisel geborgen wurde. Auch dieses Opfer wurde seiner Aussage nach von Hamas-Kämpfern beim Nova-Musikfestival getötet und die Leiche nach Gaza gebracht.

Anhaltender Protest gegen Neanjahu

Am Samstag versammelten sich wieder mehrere tausend Menschen in Tel Aviv und forderten den Rücktritt von Ministerpräsident Netanjahu und Neuwahlen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Krieg in Gaza: Israels Armee hat Leichen von drei Geiseln - darunter Shani Louk - geborgen

Massenflucht aus Rafah steht offenbar bevor

Israel will notfalls ohne US-Hilfe gegen Hamas kämpfen