Nach israelischen Angriffen auf UNIFIL-Mitarbeiter hat das italienische Verteidigungsministerium den israelischen Botschafter vorgeladen.
Bei israelischen Luftangriffen auf das Zentrum von Beirut sind mindestens 22 Menschen getötet und 117 weitere verletzt worden.
Die Luftangriffe richteten sich offenbar gegen zwei Wohnhäuser in verschiedenen Vierteln der libanesischen Hauptstadt, die nach Angaben der israelischen Streitkräfte mit der Hisbollah in Verbindung stehen.
Israelische Luftangriffe finden vermehrt in den südlichen Vororten von Beirut statt, wo die Hisbollah viele ihrer Truppen stationiert hat.
Der Hisbollah-kontrollierte Sender Al Manar TV teilte mit, dass ein Versuch, den Sicherheitsbeamten der Miliz, Wafiq Safa, zu töten, gescheitert sei. Safa habe sich in keinem der angegriffenen Gebäude aufgehalten.
Die Angriffe vom Donnerstag folgen auf einen einjährigen Schlagabtausch zwischen der Hisbollah und Israel, der sich in den letzten Wochen zu einem regelrechten Krieg ausweitete, in dessen Verlauf Israel Wellen schwerer Angriffe im gesamten Libanon durchführte und Ende September eine Bodeninvasion startete.
Die Hisbollah hat ihren Raketenbeschuss auf tiefer gelegene bewohnte Gebiete innerhalb Israels ausgeweitet, was zwar nur wenige Opfer forderte, aber das tägliche Leben störte.
Israel und die Hamas haben gegenseitig die Angriffe verstärkt
Israel und die Hisbollah beschießen sich nun seit einem Jahr regelmäßig. Doch erst in den letzten Wochen hat sich das zu einem regelrechten Krieg entwickelt.
Israel hat seine Angriffe im gesamten Libanon verstärkt und Ende September eine Bodenoperation eingeleitet.
Die Hisbollah beschießt nun tiefer gelegene Gebiete innerhalb Israels.
Die Miliz ist ideologisch mit der Hamas verbündet. Seinen Beschuss von Israel begründet es mit der Unterstützung der Palästinenser in Gaza.
Israel beschießt UN-Friedenstruppen
Indes teilte die UN-Friedensmission im Libanon (UNIFIL) in einer Erklärung mit, dass ihr Hauptquartier "wiederholt von israelischen Streitkräften beschossen" wurden. Dabei wurden zwei Menschen verletzt.
Ein israelischer Panzer habe "direkt" auf einen Beobachtungsturm im Hauptquartier der Truppe in der Stadt Naqoura geschossen. Soldaten hätten auch einen Bunker in der Nähe des Unterschlupfs der Friedenstruppen angegriffen und dabei Fahrzeuge und ein Kommunikationssystem beschädigt.
Das italienische Verteidigungsministerium hat daraufhin den israelischen Botschafter vorgeladen. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bezeichnete den Angriff als "inakzeptabel".
Der Untergeneralsekretär für Friedenseinsätze verurteilte vor dem UN-Sicherheitsrat die israelischen Angriffe auf das UNIFIL-Personal.
"Diese Situation hat unsere Friedenssoldaten in ernste Gefahr gebracht", sagte Jean-Pierre Lacroix.
Die UNIFIL, der mehr als 10.000 Friedenssoldaten aus Dutzenden von Ländern angehören, wurde gegründet, um den Rückzug der israelischen Truppen aus dem Südlibanon nach der israelischen Invasion von 1978 zu überwachen.
Der israelische Fernsehsender Channel 12 berichtete, das Sicherheitskabinett werde zusammentreten, um über die Reaktion des Landes zu beraten.