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Belgiens größter Drogenprozess: Über 100 Verurteilungen

Das weit verzweigte Drogennetzwerk operierte international und wurde als Bedrohung für die gesellschaftliche Stabilität eingestuft.
Das weit verzweigte Drogennetzwerk operierte international und wurde als Bedrohung für die gesellschaftliche Stabilität eingestuft. Copyright  Virginia Mayo/AP
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Von Evelyn Ann-Marie Dom & Euronews
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Nach einem umfangreichen Hack des verschlüsselten Dienstes Sky ECC wurden in Belgien über 100 Personen wegen Drogenschmuggels und anderer Straftaten verurteilt.

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Zwei Jahre lang fing die belgische Polizei Nachrichten ab, nachdem sie den verschlüsselten Telefondienst Sky ECC gehackt hatte.

In einem der umfangreichsten Drogenprozesse in der Geschichte Belgiens wurden mehr als 100 Personen verurteilt und ein weit verzweigtes kriminelles Netzwerk zerschlagen, das bis nach Südamerika und Marokko reichte. Der Prozess in Brüssel, der Ende letzten Jahres begann, dauerte fünf Monate. Insgesamt 129 Angeklagte wurden beschuldigt, Teil mehrerer Drogenkartelle zu sein, die den groß angelegten Schmuggel von Cannabis und Kokain nach Europa betrieben.

Die Hauptakteure erhielten Haftstrafen zwischen sieben und 17 Jahren. Weitere Verurteilte, darunter ein ehemaliger Polizeibeamter, wurden zu Haftstrafen zwischen 14 Monaten und 15 Jahren verurteilt; neun Angeklagte wurden freigesprochen. Neben Drogenhandel umfassten die Anklagen auch Geldwäsche, Erpressung, Entführung und Gewalt.

Verschlüsselte Kommunikation als Beweismittel

Über Jahre hinweg nutzten Drogenkartelle Sky ECC, eine verschlüsselte Kommunikationsplattform, die als "unknackbar" galt, um ihren Handel zu organisieren. Doch im März 2021 gab die belgische Polizei bekannt, Zugang zum System erhalten und zwei Jahre lang verschlüsselte Nachrichten abgefangen zu haben. Im Oktober desselben Jahres folgte eine großangelegte Razzia mit Durchsuchungen an 114 Orten in Belgien.

Verteidiger Kris Luyckx kritisierte die Nutzung der abgefangenen Nachrichten als Beweise und zweifelte an der Legalität der Entschlüsselung. Er stellte infrage, ob diese Urteile tatsächlich einen nachhaltigen Effekt auf die Drogenprobleme in Städten wie Antwerpen oder Brüssel hätten.

Gerichtssprecher Denis Goeman hingegen betonte die Bedeutung der Urteile: Die Zerschlagung der kriminellen Struktur sei wichtig, da diese "in alle gesellschaftlichen Bereiche vorgedrungen" und ein Risiko für die Stabilität der Gesellschaft darstelle.

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