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Erdbeben in Myanmar: Mindestens 1.700 Tote - WHO ruft höchste Notfallstufe aus

Bergungsarbeiten in Myanmar
Bergungsarbeiten in Myanmar Copyright  Myo Kyaw Soe/Xinhua
Copyright Myo Kyaw Soe/Xinhua
Von Lucy Davalou & Nela Heidner (deutsche Fassung)
Zuerst veröffentlicht am
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Die Bergungsarbeiten nach dem verheerenden Erdbeben in Myanmar, das auch in Thailand Opfer forderte, gehen weiter. Derzeit herrschen in der Region Temperaturen um 40 Grad Celsius. Die WHO warnt vor Krankheitsausbrüchen und hat die höchste Notfallstufe für Myanmar ausgerufen.

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Die Zahl der Todesopfer des Erdbebens in Myanmar ist auf mehr als 1.700 angestiegen. Die vom Militärregierung des Landes berichtete über die Bergung weiterer Leichen aus den Trümmern.

Der Sprecher der Regierung, Generalmajor Zaw Min Tun, teilte dem staatlichen MRTV zudem mit, dass weitere 3.400 Verletzte gefunden wurden und mehr als 300 als vermisst gelten.

Das Erdbeben der Stärke 7,7 ereignete sich am Freitagmittag und verursachte große Schäden, unter anderem in der Hauptstadt Naypitaw und der zweitgrößten Stadt Mandalay. Es brachte zahlreiche Gebäude zum Einsturz und beschädigte Infrastrukturen wie den Flughafen der Stadt.

Die Hilfsbemühungen werden durch zerstörte Straßen, eingestürzte Brücken und lückenhafte Kommunikation erschwert. Zudem befindet sich das Land in einem Bürgerkrieg.

Myanmar: Notsituation bereits vor dem Erdbeben

Die Regierungstruppen haben während des Bürgerkriegs die Kontrolle über weite Teile Myanmars verloren, und viele Orte sind für Hilfsorganisationen gefährlich oder unmöglich zu erreichen. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden mehr als 3 Millionen Menschen durch die Kämpfe vertrieben, fast 20 Millionen gerieten in Not.

Die tatsächliche Zahl der Erdbebenopfer in der betroffenen Region liegt vermutlich um ein Vielfaches höher als die offiziellen Zahlen, aber wegen des Ausfalls der Telekommunikation und der extremen Schwierigkeiten, sich im Land zu bewegen, ist über die Schäden in vielen Gebieten wenig bekannt.

"Die WHO hat diese Krise als Notfall der Stufe 3 eingestuft – die höchste Aktivierungsstufe ihres Notfallreaktionsprogramms", teilte die UN-Gesundheitsbehörde mit. Laut WHO werden dringend acht Millionen Dollar (7,4 Millionen Euro) benötigt, um Leben zu retten und innerhalb der nächsten 30 Tage Krankheitsausbrüche zu verhindern. Aufgrund der begrenzten medizinischen Kapazitäten in dem armen Land besteht für die zahlreichen Verletzten ein hohes Infektionsrisiko. In vielen Regionen Myanmars seien Strom- und Wasserversorgung unterbrochen, was das Risiko von Ausbrüchen wasser- und lebensmittelbedingter Krankheiten erhöhe.

Malteser International hat ein Nothilfe-Team in die betroffenen Regionen entsandt, das dort mit lokalen Partnern zusammenarbeitet. Tage nach dem Erdbeben sei noch kein vollständiges Lagebild verfügbar, teilte die Hilfsorganisation Malteser in Deutschland mit. "Aus abgelegenen Gebieten liegen den Nothilfe-Teams nur begrenzte Informationen vor." Der Zugang dorthin sei schwierig.

Im benachbarten Thailand erschütterte das Beben weite Teile des Landes und kostete mindestens 18 Menschen das Leben, viele davon auf einer Baustelle in Bangkok, wo ein teilweise gebautes Hochhaus einstürzte.

Laut der Stadtverwaltung wurden 33 Menschen verletzt geborgen, 78 weitere gelten als vermisst. Die Bergungsteams gehen davon aus, dass sich unter den Trümmern weitere verschüttete Menschen befinden.

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