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Versicherungschef erschossen: Justizministerin fordert Todesstrafe für Luigi Mangione

Luigi Mangione erscheint am 21. Februar 2025 vor dem Staatsgericht in Manhattan, New York
Luigi Mangione erscheint am 21. Februar 2025 vor dem Staatsgericht in Manhattan, New York Copyright  AP Photo
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Von Euronews
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Die US-Justizministerin fordert die Todesstrafe für Luigi Mangione. Er wurde im Dezember angeklagt, den Chef der Versicherung UnitedHealthcare auf offener Straße willentlich ermordet zu haben.

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Im Dezember wird der Chef eines US-Krankenversicherungskonzerns auf offener Straße in Manhattan erschossen. Der Chef der amerikanischen Versicherung UnitedHealthcare, Brian Thompson, wurde vor einem Hotel in Manhattan angeschossen und erlag später seinen Verletzungen im Krankenhaus. Der Angeklagte Luigi Mangione könnte nun die höchstmögliche Strafe bekommen.

US-Justizministerin Pam Bondi forderte jetzt die verantwortlichen Staatsanwälte auf Bundesebene auf, die Todesstrafe gegen Luigi Mangione zu verhängen. "Der Mord war ein Akt der politischen Gewalt", sagte Bondi. "Da der Mord in der Öffentlichkeit und in der Nähe von Schaulustigen stattfand, bestand möglicherweise eine große Gefahr für den Tod weiterer Personen", so die Justizministerin.

Der Absolvent der University of Pennsylvania ist wegen des Mordes sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene angeklagt. Für Mord unter Verwendung einer Schusswaffe ist die Todesstrafe in den USA möglich.

Die USA sind gespalten, in 27 Bundesstaaten gibt es die Todesstrafe weiterhin. Auch wenn gesellschaftlich die Skepsis zunimmt - von einer landesweiten Abschaffung ist man noch weit entfernt. US-Präsident Donald Trump strebt eine verstärkte Anwendung der Todesstrafe bei Bundesverfahren an. Unter seinem demokratischen Amtsvorgänger Joe Biden waren Hinrichtungen auf Bundesebene ausgesetzt.

Mehrtägige Fahndung nach Luigi Mangione

Mangione wurde nach einer fünftägigen Fahndung in einem McDonald's in Pennsylvania verhaftet. Die von Überwachungskameras gefilmte Tat sowie die öffentliche Fahndung machten weltweit Schlagzeilen. Er trug eine Waffe bei sich, die mit der bei der Schießerei verwendeten Waffe übereinstimmte, und einen gefälschten Ausweis, so die Polizei.

Außerdem trug er ein Notizbuch bei sich, in dem er seine Feindseligkeit gegenüber der Krankenversicherungsbranche und insbesondere gegenüber wohlhabenden Führungskräften zum Ausdruck brachte, so die Bundesstaatsanwälte. Das Unternehmen UnitedHealthcare ist mehrere Milliarden schwer.

Luigi Mangione wird von der Polizei in New York eskortiert, 19. Dezember 2024
Luigi Mangione wird von der Polizei in New York eskortiert, 19. Dezember 2024 AP Photo

Mangione wurde von Pennsylvania ausgeliefert und unter hohen Sicherheitsvorkehrungen nach New York gebracht. Dort wurde er von schwer bewaffneten Polizeibeamten und dem Bürgermeister von New York City, Eric Adams, aus einem Hubschrauber abgeführt.

Adams sagte, er habe gehofft, dem Verdächtigen eine Botschaft zukommen zu lassen: "Ich wollte ihm in die Augen sehen und ihm sagen, dass Sie diesen terroristischen Akt in meiner Stadt verübt haben - der Stadt, die die Menschen in New York lieben", sagte der Bürgermeister einem lokalen Fernsehsender. "Ich wollte dort sein, um diese Symbolik zu zeigen."

Mangione, der aus einer wohlhabenden Familie in Maryland stammt, schien sich in den Monaten vor der Schießerei zurückgezogen zu haben. Er schrieb häufig in Online-Foren über seine Rückenschmerzen. UnitedHealthcare ist der größte Krankenversicherer in den USA, aber das Unternehmen sagte, Mangione sei nie ein Kunde gewesen.

Generalstaatsanwältin Pam Bondi spricht auf einer Pressekonferenz in Manassas, 27. März 2025
Generalstaatsanwältin Pam Bondi spricht auf einer Pressekonferenz in Manassas, 27. März 2025 AP Photo

Thompson, ein verheirateter Vater von zwei High-School-Kindern, hatte 20 Jahre lang für den Versicherungsriesen UnitedHealth Group gearbeitet und wurde 2021 CEO der Versicherungssparte.

Verzweiflung über das US-amerikanische Versicherungssystem

Die Tat veranlasste viele Amerikaner, ihren Unmut über die US-Krankenversicherung zu äußern, wobei Mangione stellvertretend für die Frustration über die Verweigerung von Leistungen und hohe Arztrechnungen stand. Viele US-Amerikaner verzweifeln an dem teuren Gesundheitssystem. Nach der Tat hatte es in den USA ungewöhnlich viel Sympathiebekundungen für den mutmaßlichen Schützen gegeben.

Der Vorfall hat auch die Unternehmenswelt erschüttert und Führungskräfte von Versicherungen aufgeschreckt. Manche von ihnen erklärten, sie hätten nach dem Vorfall vermehrt Morddrohungen erhalten.

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