US-Präsident Donald Trump hat Kamala Harris' Ehemann Douglas Emhoff aus dem Verwaltungsrat des Washingtoner Holocaust-Museums entlassen. Laut Emhoff handele es sich um eine politisch motivierte Entlassung.
Douglas Emhoff, Ehemann der ehemaligen Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten Kamala Harris, wurde nach eigenen Angaben von US-Präsident Donald Trump entlassen. Er muss seine Position im Verwaltungsrat des Washingtoner Holocaust-Museums abgeben.
Emhoff vermutet hinter der Entlassung politische Gründe und verurteilte dies auf der Plattform X. In einem Statement sagte er: "Das Gedenken an und die Bildung über den Holocaust sollte niemals politisiert werden."
"Eine der schlimmsten Gräueltaten der Geschichte zu einem Streitthema zu machen, ist gefährlich und entehrt das Gedenken an sechs Millionen von den Nazis ermordete Juden, das dieses Museum aufrecht erhalten soll", fügte er hinzu.
Er werde sich trotzdem weiter für das Gedenken an den Holocaust einsetzen, erklärte Emhoff. Emhoff ist selbst jüdischen Glaubens.
Emhoff war von Trumps Vorgänger Joe Biden im Januar diesen Jahres in den Verwaltungsrat des Museums berufen worden. 55 der 63 Mitglieder des Gremiums werden üblicherweise vom Präsidenten eingesetzt. Mitglieder im Verwaltungsrat haben das Amt normalerweise fünf Jahre lang inne.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, teilte US-Medienberichten zufolge mit, Präsident Donald Trump freue sich darauf, für das Gremium "neue Persönlichkeiten zu ernennen, die nicht nur weiterhin das Andenken der Opfer des Holocaust bewahren, sondern auch standhafte Unterstützer des Staates Israel sind."
Entlassungen aus dem Verwaltungsrat des Holocaust-Museums
Emhoff ist nicht das erste Mitglied aus dem Verwaltungsrat, das entlassen wurde, so ein Bericht der New York Times. Mehrere andere US-Vertreter, die im Januar 2025 ernannt wurden, mussten ebenso ihr Amt aufgeben.
Auch Ron Klain, ehemaliger erster Stabschef unter Biden sowie Tom Perez, ehemaliger Arbeitsminister und Berater des vorhergehenden US-Präsidenten, wurden von Trump aus dem Verwaltungsrat des Washingtoner Holocaust-Museums entlassen.
Außerdem musste Susan Rice, ehemalige Sicherheitsberaterin des Präsidenten Barack Obama sowie Bidens innerpolitische Beraterin, gehen. Sie leistete große Anstrengungen zur Bekämpfung von Antisemitismus. Ein Berater der ehemaligen First Lady Jill Biden, Anthony Bernal, wurde ebenso entlassen.
Ende des Holocaust jährt sich 2025 zum 80. Mal
Die Entlassungen finden in einem Jahr statt, in dem besonders viele Gedenkstätten ihrem 80. Jahrestag gedenken. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 wurden die Konzentrationslager der Nationalsozialisten von amerikanischen und sowjetischen Alliierten befreit.
Viele Juden haben den Holocaust nicht überlebt. Die Zahl der Opfer liegt zwischen fünf und sechs Millionen. Die geopolitischen Spannungen beeinträchtigen in diesem Jahr das Gedenken. In Deutschland hat das Auswärtige Amt Gemeinden darauf hingewiesen, sie müssten keine russischen Vertreter zu Gedenkfeiern einladen.
Heutzutage steigt außerdem die Zahl antisemitischer Straftaten stark an, im Jahr 2024 haben sie sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt, so das Bundesinnenministerium. Meistens habe es sich dabei um Sachbeschädigungen und Volksverhetzungen gehandelt.